Mit seiner Leistung bis zum Unfall war Max Verstappen der Fahrer des Rennens. Nach einem chaotischen ersten Boxenstopp kämpfte sich der Niederländer immer weiter nach vorne und zeigte einige gekonnte Manöver, bis er in der 65. Runde zu optimistisch in den Zweikampf ging.

Sein Unfallgegner Romain Grosjean gab zu, den Unfall kaum mitbekommen zu haben: "Ich habe von dem Unfall mit Verstappen nicht viel gesehen, nur wie sein Auto in der Luft an mir vorbeiflogen ist." Im Funk beleidigte der Franzose den 17-Jährigen sogar als Idioten.

Für Verstappen endete das Rennen von Monaco in der Mauer, Foto: Sutton
Für Verstappen endete das Rennen von Monaco in der Mauer, Foto: Sutton

Auch Felipe Massa findet, dass die Aktion zu gefährlich war. Er forderte eine Strafe, die der Niederländer auch bereits erhielt. "Es zeigt, dass die Erfahrung noch etwas zählt", fügt der Brasilianer hinzu. Er fordert weiter, dass gefährliche Unfälle sensibler behandelt werden sollten. "Er kann froh sein, dass er sich nicht verletzt hat, denn er hätte sich dabei wirklich schwer verletzen können", so Massa.

Niki Lauda sieht es ähnlich: "Er hat Riesen-Glück gehabt, dass nichts passiert ist. Ein Anfängerfehler, die dürfen nicht passieren. Die haben da eine irrsinnige Geschwindigkeit. Er hat Glück gehabt."

Doch nicht nur erfahrene Piloten und Experten kritisieren Verstappen. Auch sein Rookie-Kollege Felipe Nasr hält das Verhalten des Toro-Rosso-Piloten für unangebracht: "Der Unfall zeigt seine Unerfahrenheit." Er selbst ist der Ansicht, dass er durch seine gründlichere Ausbildung besser auf das F1-Debüt vorbereitet war. "Ich habe viel als Testfahrer bei Williams gelernt und bin im richtigen Alter in die Formel 1 gekommen."

Verstappen sieht das ganze jedoch anders. Er schiebt die Schuld auf Grosjean, der seiner Ansicht nach zu früh gebremst hat. "In der Runde davor habe ich schon an der gleichen Stelle gebremst, an der ich den Unfall hatte, aber man konnte bei meinem Unfall sehen, dass das Auto vor mir früher gebremst hat", ist er sich sicher. "Wenn man bei der Geschwindigkeit nah beieinander fährt, dann kann man nichts machen. Man erwartet nicht, dass er bremst. Ich habe versucht, es zu verhindern, aber er hat mich wirklich überrascht", beschreibt er weiter.

Der ehemalige Fahrer Marc Surer ist einer der wenigen, die den Toro Rosso-Rookie unterstützen. "Fehler passieren, wie wir auch bei einem erfahrenen Piloten wie Jenson Button in China gesehen haben. Glücklicherweise sind die Sicherheitsmaßnahmen so gut, dass ein schrecklicher Unfall verhindert wurde", so Surer.

Unterdessen hat Bernie Ecclestone für den 17-Jährigen einen Vergleich gefunden: "Es ist als wenn man Mozart sagen würde, dass er kein Piano spielen kann, weil er zu jung ist. Wenn er gut genug ist, dann ist es so."