Max Verstappen hat es mal wieder geschafft: Auch in Japan startet der Weltmeister von Pole Position. Obwohl die Qualifikation nie seine Spezialdisziplin war, läuft es nun. Zum fünften Mal in Folge nimmt Verstappen ein Formel-1-Rennen von Startplatz eins aus in Angriff. Doch diesmal war es eng: Nur 0,066 Sekunden lagen zwischen ihm und Teamkollege Sergio Perez.

Trotzdem hätte auch Verstappens erster Q3-Verusch für die Pole gereicht. Die Runde war nicht einmal um eine halbe Zehntelsekunde langsamer. Aber warum konnte sich der Niederländer im letzten Versuch nicht mehr entscheidend verbessern? "Ab Kurve 13 (Spoon) habe ich Zeit verloren, hier sind die Reifen sehr sensibel. Wenn man ein bisschen zu sehr pusht, dann verliert man die Reifen am Ende und das ist mir auf meinem letzten Versuch passiert", erklärt Verstappen.

"Deshalb habe ich mich nicht mehr verbessert, meine Vorderreifen haben aufgegeben. Und ich habe in der Schikane den Kerb auch nicht getroffen, wie ich ihn hätte treffen sollen", zeigt sich der Red-Bull-Pilot selbstkritisch. Tatsächlich war Q3-Versuch Nummer zwei bis Spoon schon zwei Zehntelsekunden schneller. Fast eine Zehntel verliert Verstappen bis zur Schikane, fast eine weitere schließlich bis zur Ziellinie.

Der 26-Jährige nimmt es gelassen: "Es war nicht ideal, aber es war noch immer gut genug. Man versucht immer, perfekt zu sein, aber das ist nicht möglich. Zum Glück war es heute noch genug." Heute gut genug, aber auch morgen im Rennen? "Ich war bislang nicht zufrieden mit meinen Longruns", gesteht Verstappen.

Weil das 2. Freie Training am Freitagnachmittag wegen Regentropfen quasi ausfiel, bleiben nur Longruns aus FP1 und FP3. "Die Pace war da nicht so, wie wir es gerne gehabt hätten. Das ist für morgen ein Fragezeichen", so der Weltmeister. Aber Verstappen hat noch etwas im Köcher: "Wir haben nach dem 3. Training noch etwas geändert. Hoffentlich wird es dadurch morgen besser."

Gut für Red Bull: Der vermeintlich härteste Konkurrent im Renntrimm hatte in der Qualifikation Probleme. Carlos Sainz schaffte es immerhin noch auf Startplatz vier, Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc wurde nur Achter.

Bereits beim letzten Rennen in Australien sahen die Longruns nicht besonders gut aus. Nach dem frühen Ausfall im Rennen lässt sich aber nicht sagen, wie sich der RB20 in der Praxis verhalten hätte. Zumindest der Ausfall soll sich aber in Japan nicht wiederholen können.

Dafür hat Red Bull Maßnahmen ergriffen, wie Verstappen verrät: "Es ist immer hektisch, wenn man am Rennwochenende zwischen den Trainings oder über Nacht Änderungen vornimmt. Da steht jeder unter Druck. Deshalb gibt es jetzt etwas wie eine Überwachungs-Rolle, um Dinge doppelt abzuchecken." Das hört sich nicht danach an, als hätte ein Material- oder Designfehler zum Ausfall geführt.

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