Sportwagen-Weltmeister, dreifacher Le-Mans-Sieger - André Lotterer weiß durchaus, wie man ein Rennauto schnell um die berühmtesten Rennstrecken dieser Welt bewegt. Damit scheint er in Spa-Francorchamps genau am richtigen Ort zu sein. Eine legendäre Strecke, berüchtigte Kurven und sein Debüt in der Königsklasse des Motorsports.

"Es wird sicherlich nicht einfach, erwartet also nicht zu viel von mir", versucht der 32-jährige Deutsche die Erwartungen zu dämpfen. Sein Caterham ist sicherlich alles andere als der Traum jedes Rennfahrers. Obendrein springt er ohne Testfahrten und lange Vorbereitung ins Auto.

"Ich werde mir sicherlich anschauen, wie er sich macht", sagt sein Landsmann Nico Hülkenberg. "Es wird für ihn aber keine leichte Aufgabe werden. Denn er ist lange nicht mehr in einem F1-Auto gesessen." Lotterers letzter F1-Test für Jaguar liegt mehr als zehn Jahre zurück.

"Dass er fahren kann, steht außer Frage", sagt Hülkenberg. Aber das Fahrgefühl in der neuen Generation an F1-Boliden sei schon etwas ganz Besonderes. "Ich weiß nicht, wie sich der Caterham anfühlt, aber bei uns ist es teilweise schon schwierig, dann muss es bei Caterham noch schwieriger sein."

Sauber-Pilot Adrian Sutil stimmt zu: "Die Autos sind in diesem Jahr schwieriger zu fahren." Sie haben weniger Grip und mehr Leistung. "Das macht es etwas schwieriger. Man muss viel verstellen, während man fährt. Kann sich nicht immer komplett aufs Fahren konzentrieren."

Nichtsdestotrotz traut Sutil dem Quereinsteiger ein gutes Debüt zu. Immerhin kennt er Lotterer aus seiner Zeit in Japan. "Er ist ein sehr netter Mensch und ein sehr talentierter Fahrer", lobt Sutil. "Es freut mich sehr, dass er die Chance bekommt, ein Formel-1-Rennen zu fahren. Es wird interessant, zu sehen, wie er sich in der F1 zurechtfindet. Es ist eine schwierige Aufgabe, direkt ins Auto zu springen und schnell zu fahren. Aber er wird es sicherlich machen." In Sachen Hybrid kann dem dreifachen Le-Mans-Sieger sicher keiner etwas vormachen.