Williams ist der große Gewinner der vergangenen Rennen. Valtteri Bottas fuhr in Hockenheim zum dritten Mal in Folge auf das Podium - der Aufschwung schlägt sich auch in der WM-Wertung nieder. Williams rangiert nach dem zehnten Rennen des Jahres mit 121 Punkten auf dem dritten Platz der Konstrukteurswertung. Dem Team aus Grove ist es nun gelungen, Ferrari hinter sich zu lassen! Die Scuderia liegt mit 116 Punkten auf der vierten Position. Nach Mercedes hat Williams in den vergangenen drei Rennen die meisten WM-Punkte eingefahren.

"Die Roten haben wir an diesem Wochenende überholt", stellte Rob Smedley zufrieden fest. "Aber es ist mir egal, ob sie rot, blau, pink oder gelb sind - solange wir sie überholen. Die Hauptsache ist, dass wir die Entwicklung und Performance der letzten Rennen halten können und die Teams vor uns angreifen." Es ist das neue Anspruchsdenken bei Williams: endlich wieder ganz vorne angreifen! Das Mercedes-Werksteam ist zwar nicht der auserkorene Gegner, aber Red Bull kann sich schon einmal warm anziehen in den kommenden Rennen.

Foto: Sutton
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Nächstes Ziel: Red Bull

"Red Bull ist nur 67 Punkte vor uns - und die sind Zweiter", sagte Claire Williams, die stellvertretende Teamchefin. "Mit dem aktuellen Punktesystem gibt es keinen Grund, warum wir dieses Jahr nicht um den zweiten Platz kämpfen sollten." Die Tochter von Frank Williams wusste im Moment des Glücks nicht einmal, dass Williams hinter Mercedes die meisten Punkte holte: "Oh, das war mir gar nicht klar - das ist ja brillant!"

Inzwischen wird Williams dem Status des Geheimfavoriten, als der sie nach den Testfahrten vor der Saison gehandelt wurden, gerecht. Die Ansprüche sind gewachsen. Nächste Station: Platz zwei in der WM-Wertung. "Das muss das Ziel sein", bestätigte Smedley. "So schnell wie das Auto im Moment ist und die Entwicklung voran schreitet, warum auch nicht?"

Foto: Sutton
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Großes Ziel: Titelgewinn

Der Performance-Chef weiter: "Letztlich haben wir das Ziel, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Da musst du Teams wie Red Bull, Ferrari und Mercedes besiegen. Das sind alles unsere Ziele und die nehmen wir in Angriff. Mercedes bleibt aber die Messlatte, die machen den mit Abstand besten Job. Wir sind natürlich keine Bedrohung für sie, aber wir kommen näher."

Bei den anstehenden Rennen soll es noch weiter nach vorn gehen. Schon am kommenden Wochenende gastiert die Formel 1 in Ungarn - eine Strecke, dessen Charakteristik dem Mercedes befeuerten Williams-Boliden ebenfalls gut liegen sollte.

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Nächster Angriff in Ungarn

Smedley war zuversichtlich, dass weitere Erfolge hinzukommen. "Wir haben herausgefunden, was wir machen müssen, um auch in Budapest konkurrenzfähig zu sein", sagte er und kündigte dabei weitere Fortschritte an. "Wir werden das Auto in den Bereich verbessern, die in Budapest wichtig sind. Ich bin sicher, dass da alles gut läuft und wir eine gute Pace haben."

Nach dem schwachen Saisonbeginn hat Williams in der Tat eine erstaunliche Entwicklung an den Tag gelegt, nun spielen sie im Konzert der ganz Großen mit. Von den Fortschritten der direkten Konkurrenz im Verlauf des Jahres war Smeldey weniger beeindruckt. "Zwischen Mercedes, Red Bull und Ferrari habe ich seit Saisonbeginn in Sachen Rundenzeiten im Qualifying und Rennen keine großen Verbesserungen gesehen", meinte der Brite. "Ich habe aber gesehen, dass McLaren ein bisschen besser wurde, und dass auch wir zugelegt haben."

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Nicht durch Zufall vorn

Es sie kein Zufall, dass Williams inzwischen das zweitschnellste Auto im Feld hat, fügte Smedley selbstbewusst hinzu. Die Frage ist nun, ob Williams die Entwicklungsrate der Konkurrenz mitgehen kann - im Vergleich zu Red Bull und Co. sind die Ressourcen doch eher beschränkt.

"Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht können", zeigte sich Claire Williams äußerst zuversichtlich. "Wir waren schon immer ein Team, das sein Auto im Verlauf der Saison weiterentwickelt hat - und wir haben innere Ressourcen. Es gibt also keinen Grund, warum wir nicht damit weitermachen sollten, was wir aktuell tun und auf der Konstanz aufbauen, die wir jetzt haben. Ich bin sicher: Wir können das Momentum aufrechterhalten."