McLaren reist mit einem WM-Pünktchen aus Monza ab und lag damit weit hinter den gesteckten Zielen. Vor allem die viel zu kurz gewählte Getriebeübersetzung machte es für Jenson Button und Sergio Perez schwierig, auf dem Highspeed-Kurs mit der Konkurrenz mithalten zu können. "Ich bin sehr enttäuscht, denn wir hätten viel mehr verdient gehabt", ärgerte sich Perez nach seinem zwölften Platz beim Italien Grand Prix. Vor allem Daniel Ricciardo brachte das McLaren-Duo zur Verzweiflung, weil der Toro-Rosso-Pilot lange Zeit sowohl Button als auch Perez aufhielt. Der Chrompfeil war zwar das schnellere Auto, doch bei Überholversuchen schlug der britische Bolide immer wieder am Drehzahlbegrenzer an.

So musste sich Button mit Platz neun hinter dem künftigen Red-Bull-Piloten zufrieden geben, Perez wurde wegen des fehlenden Top-Speeds noch weiter durchgereicht. "Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton kamen an und überholten mich einfach", berichtete der Mexikaner verbittert. Dass er in Runde eins mit Räikkönens Auto kollidierte, die Schikane in Kurve 1 abkürzen musste und dadurch Zeit und Plätze verlor, machte die Sache nicht besser.

Schwierigkeiten gab es offenbar auch bei der internen Kommunikation. Bei den geplanten Boxenstopps ging es am Teamfunk drunter und drüber, wie Button später verriet. Bis zur 22. Runde lag Perez, von P8 gestartet, vor Button. Als der Mexikaner in dieser Runde seinen einzigen Reifenwechsel absolvierte, schaffte es Button allerdings, seinen Teamkollegen zu überholen. "Eigentlich hieß es, dass zuerst Checo reinkommen soll", erklärte Button. "Ich sagte, dass das in Ordnung sei und pushte noch einmal, weil ich dachte, dass ich in der darauffolgenden Runde an die Box soll."

Doch das Team änderte den Plan und holte Button im 21. Umlauf rein - auch, um Romain Grosjean nach dessen schlechtem Reifenwechsel Druck machen zu können. Perez musste eine Runde länger als eigentlich geplant auf der Strecke bleiben und nachher mitansehen, wie Button ihn überholte und damit gleichzeitig dem Verkehr aus dem Weg ging - wichtig vor allem, weil der McLaren zum Überholen quasi nicht in der Lage war. "Wir stoppten eine Runde später als geplant und ich verlor einen Platz an Jenson, weil der Reifenwechsel nicht so gut lief", so Perez. "Von da an steckte ich im Verkehr fest."