McLaren hat einen guten Start in die Saison hingelegt, aber keinen überragenden. In Australien holte Lando Norris als Dritter den ersten Podestplatz. Oscar Piastri fuhr bereits zwei vierte Plätze ein. Doch Ferrari (und Red Bull sowieso) liegen vor den Papayas. Da kommt doch der Japan-GP mit seinen vielen schnellen Kurven gerade recht? Die Fahrer warnen: Der Vorteil aus dem Vorjahr ist geschrumpft.

Red Bull für McLaren auch auf schneller Strecke außer Reichweite

"Auf dem Papier sollte es uns sicherlich liegen", meint Oscar Piastri mit Blick auf das Layout beim Klassiker in Suzuka. "Aber in den letzten Rennen ist klar geworden, dass sie [die schnellen Kurven, Anm. d. Red.] nicht mehr nur für uns gut sind. Ferrari hat offensichtlich Fortschritte in seiner Highspeed-Performance gemacht. Red Bull ist immer noch stark. Aston Martin hat sich bei Highspeed auch verbessert", gibt er zu bedenken. Im Vorjahr war McLaren in Japan noch klar zweite Kraft hinter dem unantastbaren Red Bull von Max Verstappen.

"Max wird wieder zurück in der Spur sein", sieht auch Lando Norris den Niederländer trotz dessen Ausfall in Australien wieder vorne. Daran hat auch Piastri keinen Zweifel. Auf die Frage, ob auf der McLaren-Strecke Suzuka sogar der Weltmeister dran glauben könnte, hielt er sich zurück: "Im Moment halte ich das für ambitioniert. Wir werden nie erfahren, was in Melbourne [ohne den Verstappen-Ausfall, Anm. d. Red.] gewesen wäre. Ich erwarte, dass Red Bull weiterhin das Team ist, das es zu schlagen gilt. Selbst als in Melbourne die Ferraris im Training sehr stark ausgesehen haben, hat Max das Ding auf die Pole gestellt."

Enger Kampf gegen Ferrari, und Aston Martin?

Stattdessen geht es um Rang Zwei. Dort hatte Ferrari zuletzt klar die Nase vorne. Der Streckenbonus ist laut Piastri etwas verflogen: "Der Vorteil, den wir letztes Jahr auf manchen Highspeed-Strecken genossen haben, ist nicht mehr so deutlich. Ich erwarte also einen engen Kampf, und dass Ferrari stark sein wird." Auch Norris will nicht darauf setzen, dass Woking im Land der aufgehenden Sonne vor Maranello stehen wird: "Aufgrund der schnellen Kurven könnte es etwas enger mit Ferrari werden. Aber es ist aus den ersten drei Rennen klargeworden, dass wir im Schnitt das drittschnellste Team sind."

McLaren-Pilot Lando Norris im Ferrari-Sandwich zwischen Carlos Sainz Jr. und Charles Leclerc
Wie in alten Zeiten: Ferrari gegen McLaren, Foto: LAT Images

Im Vergleich zu den roten Erzrivalen aus alten Zeiten gibt es vor allem eine Problematik. Am Samstag tut sich für McLaren laut Norris ein anderer Gegner auf: "Vielleicht sind wir manchmal im Qualifying relativ zu den Astons etwas hinten. Sie haben ein sehr schnelles Auto im Qualifying, es liegt sehr stabil. Aus irgendeinem Grund haben sie dann im Rennen mehr Probleme." Im Vorjahr qualifizierten sich Piastri und Norris direkt hinter Verstappen auf zwei und drei. 2024 geht es wohl mehr darum, dass sich nicht Fernando Alonso als Puffer zwischen sie und die Ferraris in die Startaufstellung stellt. Mercedes erwähnten die beiden Piloten im Übrigen nicht mit einem Wort.