Es war der große Tag von Augusto Farfus. Bis zur allerletzten Sekunde in Pau beim Qualifying zur WTCC war Spannung pur angesagt. Begonnen hat alles schon mit einer Verzögerung des Zeitplans. Auf der Rennstrecke mussten kurzfristig Reparaturarbeiten gemacht werden und so verspätete sich das Qualifying um eine halbe Stunde.

Gabrielle Tarquini beeindruckte mit 61 Kilogramm Zusatzgewicht., Foto: Sutton
Gabrielle Tarquini beeindruckte mit 61 Kilogramm Zusatzgewicht., Foto: Sutton

Dieser Umstand verstärkte die Spannung nur. Doch wehe wenn sie losgelassen. Kaum war das Zeittraining gestartet, ging die Action auch schon los. Nahezu im Minutentakt wurden die Spitzenpositionen gewechselt. Nach ungefähr 15 Minuten konnte aber Yvan Muller zuschlagen und eine Zeit in den Asphalt brennen die fast zur Pole Position gereicht hätte.

Erst in der letzten Runde wurde Mullers Bestzeit durch einen dramatische Zeitenjagd des brasilianischen BMW Piloten Augusto Farfus unterboten. Damit konnte Farfus den bis dahin sicher geglaubten Triumph von Seat unterbinden. Doch der Weg dahin war schwer. Über einen großen Zeitraum war Farfus nur auf dem vierten Rang platziert und musste sich damit gleich hinter drei Markenkonkurrenten von Seat einreihen.

Mit einer Rundenzeit von 1:21.960 konnte der Brasilianer mit seinem BMW jedoch in letzter Minute das Ruder herum reißen und die Seat-Piloten schlagen. Nicht nur Farfus konnte mit seiner Leistung im Qualifying brillieren. Gabriele Tarquini, der mit satten 61 Kilogramm zusätzlichem Balast unterwegs war, konnte sich trotz seines Handicaps zwischendurch bis auf den zweiten Platz der Tabelle vorfahren. Der Meisterschaftsführende erreichte letztendlich den beeindruckenden vierten Platz hinter seinem Teamkollegen Jordi Gene.

Hinter der Meute von BMW und Seat Piloten konnte sich, als bester Chevrolet-Pilot im Feld, Rob Huff behaupten. Anders als der Brite, zählt Stefano d'Aste zu den Privatfahrern in der hart umkämpften WTCC. Er war der beste seiner Sorte und konnte sich für den 17. Startplatz qualifizieren.

Weniger Glück hatte Jörg Müller an diesen Samstag. Auf regennasser Fahrbahn konnte er noch glänzen und die schnellste Runde des Feldes hinlegen. Die trockene Piste schien ihm dann nicht mehr ganz so zu liegen. Zwar fuhr Müller einmal sogar auf den fünften Rang, doch zum Schluss sprang nicht mehr als ein enttäuschender zehnter Platz heraus.