Nach Tag eins der Rallye Neuseeland liegt Citroen-Pilot Petter Solberg in Führung. "Es war ein guter Tag. Ich bin ruhig geblieben und fühle mich großartig. Die Hauptsache ist, dass Sebastien hinter mir liegt", sagte der Führende. Insgesamt sah der erste Tag der Rallye Neuseeland gleich vier Spitzenreiter. Zunächst ging Solberg mit einer Bestzeit auf der Eröffnungsetappe in Führung, doch auf der dritten Etappe schob sich Daniel Sordo an dem Norweger vorbei.

Auf der fünften Etappe war es dann Sebastien Ogier der die vorderste Position übernahm, allerdings nur bis zur siebten Etappe, wo Jari-Matti Latvala an seine gestrige Shakedown Bestzeit anschloss und nun seinerseits das Geschehen anführte. Damit war der Tag allerdings noch nicht beendet, denn auf der achten Etappe übernahm erneut wieder Solberg die Führung, die er bis ins Tagesziel nach der neunten Etappe behauptete.

Als Schnellster am ersten Tag muss Solberg am Samstag auch als Erster auf die Strecke und damit diese vom Schotter befreien. "Da muss ich einfach durch. Sebastien hat heute einen guten Job gemacht, indem er die Strecke gesäubert hat und ich habe auch keinen schlechten Job gemacht", fuhr er fort. Doch die Konkurrenz befindet sich dicht hinter ihm. Jari-Matti Latvala liegt auf Platz zwei nur 1,4 Sekunden hinter Solberg. Der Rückstand des Drittplatzierten Sebastien Ogier beträgt 3,9 Sekunden. Mit vier Tagesbestzeiten war der Franzose heute die bestimmende Größe in dieser Kategorie und hat sicher auch weiterhin alle Chancen im Kampf um den Sieg.

Auf Platz vier liegt der zweite Citroen-Pilot Dani Sordo, dessen Rückstand auf Solberg 8,7 Sekunden beträgt. "Der Morgen lief gut, aber das wird die Rallye nicht entscheiden. Der Unterschied zwischen den Autos ist nicht so groß. Ich bin echt happy und genieße die Rallye", sagte Sordo. Der amtierende Champion Sebastien Loeb liegt nach einem Schaden an seinem Wagen auf Rang sieben.

Der Rekordweltmeister riskierte auf der vierten Etappe zuviel und verlor in einer langsamen Rechtskurve das Heck seines Fahrzeug, wobei er in der Folge in eine Brückenbegrenzung einschlug. Dabei wurde die Fahrerseite seines C4 deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Da er in der Folge die Seitentür zu verlieren drohte, hielt er an, um sie zu fixieren. Das misslang allerdings, so er die Tür anschließend bis ins Etappenziel zu halten musste. Bis ins Etappenziel verlor er mehr als 1:20 Minuten.

Da im Remote Service nur begrenzte Reparaturen erlaubt waren, musste Loeb die Fahrt zudem auch danach noch mit einem beschädigten Auto fortsetzen, umso beeindruckender war es, dass er am Nachmittag wieder 20 Sekunden auf die Spitze gutmachen konnte. Titelrivale Mikko Hirvonen landete nach einem ruhigen, ersten Tag auf Position fünf vor Ford-Pilot Matthew Wilson. Der Stobart-Pilot verlor dabei einige Zeit, als ein Teil seiner Seitenscheibe auf der dritten Etappe verloren ging und er danach durch den eindringenden Staub mit schwierigen Sichtbedingungen zu kämpfen hatte.

Loeb noch mit Siegchancen

Die Top-10 komplettierten Jari Ketomaa und Xevi Pons. Citroen-Junior-Pilot Kimi Räikkönen ließ die Neuseeland-Rallye aus. Der heutige Tag brachte die für die Rallye Neuseeland fast schon gewohnt engen Abstände. Gerade unter den ersten vier Piloten scheint derzeit alles möglich. Allerdings sollte auch Sébastien Loeb zumindest im Kampf um das Podium nicht zu früh abgeschrieben werden.

Denn befreit von der ersten Startposition und mit repariertem Fahrzeuge wäre es nicht das erste Mal, sollte Loeb morgen wieder deutlich Zeit gutmachen können. Steigern muss sich nicht nur in Relation zu Jari-Matti Latvala Mikko Hirvonen, um wirklich von Loebs Fehler zu profitieren. Nicht vergessen werden darf allerdings auch Petter Solberg, der in seiner momentanen Verfassung auch alle Chancen zu haben scheint, Rang zwei in der WM zu verteidigen.

Stand nach Tag 1, Neuseeland Rallye:

1. Petter Solberg Citroen 1.35.51,3 Stunde
2. Jari-Matti Latvala Ford + 1.4 Sekunden
3. Sebastien Ogier Citroen + 3.9 Sekunden
4. Dani Sordo Citroen + 8.7 Sekunden
5. Mikko Hirvonen Ford + 20.2 Sekunden
6. Matthew Wilson Ford + 1.09.7 Minuten
7. Sebastien Loeb Citroen + 1.19.8 Minuten
8. Henning Solberg Ford + 1.45.3 Minuten
9. Jari Ketomaa Ford + 4.18.0 Minuten
10. Xevi Pons Ford + 4.40.5 Minuten