Nach der Niederlage in Norwegen zog Ford alle Register und bereitete sich bei seschstägigen Testfahrten best- möglich auf die Rallye Zypen vor. Im Zentrum stand dabei wie auch bei Citroen das Ziel, eine bestmögliche Abstimmung für den Kompromiss aus Schotter und Asphalt zu finden.

Hirvonen feierte 2006 auf Zypern Rang drei., Foto: Sutton
Hirvonen feierte 2006 auf Zypern Rang drei., Foto: Sutton

Hirvonen, der in seine vierte Rallye in Zypern geht, war vor allem angetan, von der in Teilen sehr winkligen Streckenführung: "Wir fahren trotz der Schotterreifen mit der geringeren Bodenfreiheit und den harten Federraten für Asphalt. Wie schwierig das wird, hängt auch vom Wetter ab. Als wir auf Sardinien bei etwa zehn Grad Lufttemperatur getestet haben, funktionierten die Reifen gut. Das Auto bewegt sich allerdings viel mehr, und wir müssen deutlich früher bremsen und einlenken als auf Asphaltreifen. Ich bin bereit für diese Herausforderung. Einige Strecken auf Zypern sind so eng, dass du glaubst, du fährst viel zu langsam. Aber wer hart attackiert, riskiert zu weite Linien und verliert Schwung. Wichtig ist, geduldig zu bleiben und fest daran zu glauben, dass es bei den anderen Fahrern auch nicht schneller geht."

Jari- Matti Latvala kann hingegen auf keine Erfahrungswerte bauen, der Finne geht in seine erste Rallye auf Zypern. Im Vorfeld des Wochenendes bekam er allerdings die ungewöhnliche Möglichkeit, seinem Teamkollegen Hirvonen als Beifahrer einmal über die Schulter zu schauen: "Normalerweise bekomme ich nicht die Gelegenheit dazu. Mikkko hat einen anderen Fahrstil als ich und in engen Kurven bremst er anders. Im Gegensatz zu mir benutzt er die Handbremse, um um Kurven zu kommen. Mikko hält das Auto außerdem viel gerader. Ich fahre eher aggressiv, aber das versuche ich zu ändern.

Latvala hatte in Norwegen nichts mit dem Sieg zu tun, ihm blieb nur Rang drei., Foto: Sutton
Latvala hatte in Norwegen nichts mit dem Sieg zu tun, ihm blieb nur Rang drei., Foto: Sutton

Zypern ist die einzige Rallye im aktuellen Kalender, die ich noch nie bestritten habe. Der letzte Schotter-Event liegt drei Monate zurück, deshalb fand ich den Test wichtig, um mich wieder an losen Untergrund zu gewöhnen. Die Rallye ist technisch sehr anspruchsvoll. Das Fahren mit Schotterreifen auf Asphalt sehe ich als interessante Herausforderung. Solche Geschichten machen unseren Sport so faszinierend. Beim Test habe ich festgestellt, dass ich auf jeden Fall eine typische Asphaltlinie wählen muss - zu viel Querfahren wird die Reifen unweigerlich zerstören." schloss Latvala seine Ausführungen ab.

Für Ford wird es in Zypern darauf ankommen, die Citroen Piloten am Freitag auf Asphalt nicht zu weit ziehen zu lassen. Danach scheint alles möglich, da auf den fast durchgängig nur einmal befahrenen Etappen, insbesondere der Führende ab Samstag wieder einmal mit Straßen- kehren beschäftigt sein dürfte. In Sachen WM ist auf jeden Fall der Zeitpunkt gekommen, um auf Citroens Auftaktsiege zu antworten.