Auch am Ende des zweiten Tages liegt Sébastien Loeb bei der Rallye Argentinien weiter in Führung. "Der Vorsprung, den wir gestern herausgefahren haben, hat das Leben heute einfacher für uns gemacht. Es war immer noch sehr schwierig, weil das aktuelle Reglement es unserem Reifenhersteller Pirelli nur erlaubt, uns eine harte Reifenmischung zur Verfügung zu stellen. Es ist wirklich ärgerlich, dass es nicht erlaubt ist, die Reifen nachzuschneiden." übte Loeb trotz seiner beruhigenden Führung und drei Bestzeiten am heutigen Tag Kritik.

Heute gab Subaru den Speed vor, Foto: Sutton
Heute gab Subaru den Speed vor, Foto: Sutton

Petter Solberg gelang es seinen Teamkollegen Chris Atkinson zu überholen, mit knapp 80 Sekunden Rückstand liegt er nun auf Position zwei. Den ganzen Tag über trieben sich Solberg und Atkinson über die Etappen; Solberg erzielte dabei gleich 5 und Atkinson 1 Bestzeit. Am Ende des Tages zeigte sich der Norweger geradezu befreit: "Es war ein wirklich guter Tag, ich habe diesen Nachmittag wirklich richtig genossen. Das Auto funktionierte heute Morgen hervorragend, dann verlor ich ein bisschen an Gefühl, aber am Nachmittag war es wieder richtig gut." Trotz des verlorenen Platzes war auch Atkinson nicht allzu unzufrieden: "Wir waren heute morgen schnell und es ist gut Etappen für das Team zu gewinnen. Wir hatten in diesem Jahr schon einige gute Resultate und es ist wichtig auch hier gut anzukommen, also entschied ich mich Risiken zu vermeiden. Petter hat hier viel Erfahrung und so entschloss ich mich meine Position zu halten. Zwei Subarus auf dem Podium ist das Hauptziel und es ist wichtig so morgen ins Ziel zu kommen." zeigte sich Atkinson als Teamplayer.

Daniel Sordo profitierte von Gigi Gallis Ausfall und liegt nun auf der vierten Position. Der Abstand auf die Subaru ist allerdings deutlich angewachsen: "Mein Ziel war es näher ans Podium zu kommen. Es dauerte nicht lange um zu realisieren, dass das ohne große Risiken nicht leicht würde. Es war unmöglich sicher vorherzusehen, wie das Auto reagieren würde. Ich wollte nicht alles wegwerfen." erklärte Sordo seine etwas verhaltene Fahrweise am heutigen Tag. Gigi Galli war hingegen sehr enttäuscht: "Als noch zehn Kilometer auf Etappe 13 zu fahren waren begann das Auto sich mit Rauch zu füllen und ich konnte nicht mehr viel sehen. Wir fanden das Problem im Service, aber unglücklicherweise beschädigte die Hitze den Hauptkabelstrang und es war unmöglich in der vorgegeben Zeit zu reparieren. Wir werden morgen zurück sein, um einige der berühmtesten Etappen der WRC zu bestreiten." Dabei ist es durch den bisherigen Rennverlauf sogar noch möglich, dass es Galli zurück in die Punkte schaffen könnte. Derzeit trennen ihn auf Rang elf nur gut eineinhalb Minuten von Position acht.

Für Citroen läuft alles nach Plan, auch Rautenbacher ist in den Punkten angekommen, Foto: Sutton
Für Citroen läuft alles nach Plan, auch Rautenbacher ist in den Punkten angekommen, Foto: Sutton

Conrad Rautenbacher könnte auf Platz fünf seine ersten WM Punkte erzielen, nachdem auch Matthew Wilson ähnliche Probleme wie Gigi Galli zu beklagen hatte und den heutigen Tag nicht beenden konnte: "Ich bin einfach nur enttäuscht, weil die Dinge so gut aussahen. Auf der ersten Etappe am heutigen Tag trafen wir einen großen Felsen, was meine Windschutzscheibe splittern ließ. Der Aufprall muss den Auspuff leicht verbogen haben, weil Qualm ins Cockpit zu drang und auch die Kardanwelle war beschädigt. Mein Team brachte uns vor Ablauf des Zeitlimits wieder auf die Strecke, aber in der letzten Kurve von Etappe 15 brach unser Querlenker und wir mussten aufgeben. Wir werden morgen zurückkommen, um einige Erfahrungen für das nächste Jahr zu sammeln."

Auch für Jari- Matti Latvala lief der Tag erneut alles andere als wunschgemäß: "Auf der ersten Etappe fuhren wie eine lange schnelle Gerade entlang. In einer Kompression war ein Stein auf der Mitte der Straße und er streifte die Ölwannenabdeckung. Am Ende der Etappe überprüften wir alles. Vor dem Start der nächsten Etappe stoppten wir um zu warten bis wir an der Reihe waren. Aber als ich versuchte den Motor wieder zu starten passierte nichts. Die Ölwannenabdeckung muss den Schlag an den Anlasser weitergegeben haben. Als wir merkten, dass wir über dem Zeitlimit waren, halfen uns Zuschauer das Auto anzuschieben und wir fuhren die Etappe." Da Latvala das Zeitlimit dabei jedoch massiv überschritt, wurde er von der Wertung des heutigen Tages ausgeschlossen und erhielt pro Etappe fünf Strafminuten. Damit fiel er in der Gesamtwertung aussichtlos auf Platz 16 zurück.

Zumindest ein wenig besser lief es heute für seinen Teamkollegen Mikko Hirvonen. Nach dem Ausfall gestern kämpfte er sich heute nach vorne und beendete den Tag auf Position sechs: "Ich dachte nicht, dass ich so viele Positionen gut machen könnte. Es war hart sich heute morgen bei einem Blick auf unsere Position zu motivieren, aber ich war wirklich aufgeregt als heute nachmittag immer mehr Autos am Streckenrand auftauchten. Morgen werde ich voll angreifen, weil vor mir noch alles passieren kann."

Platz sieben geht derzeit an Andreas Aigner, der gleichzeitig der führende Fahrer in der PWRC ist. Auch Federico Villagra hatte mit Problemen zu kämpfen, dennoch war er am Ende des Tages auf Position acht zu finden. Direkt dahinter macht sich auch Nasser Al-Attiyah Hoffnungen auf seine ersten WM Punkte.

Suzuki käpmft weiter mit der Zuverlässigkeit, Foto: Sutton
Suzuki käpmft weiter mit der Zuverlässigkeit, Foto: Sutton

Erneut wenig Positives gab es im Suzuki Lager zu berichten: Per Gunnar Andersson musste auf der 14. Etappe mit einer gebrochenen Aufhängung aufgeben, während Toni Gardemeister auf der gleichen Etappe Hydraulikprobleme erlitt, welche die Servolenkung und die Schaltung beeinträchtigten. Zuvor war bei Toni Gardemeister bereits ein Antriebsproblem aufgetreten und hatte ihn gezwungen, die vorigen Etappen nur mit Hinterradantrieb zu bestreiten. Das Team hofft zumindest Per Gunnar Anderssons Auto bis morgen zu reparieren, allerdings wird es für beide Piloten nicht mehr möglich sein, um Punkteränge zu kämpfen.

Schon die Rallye Mexiko ging als äußerst turbulent in die Geschichte ein. Sébastien Ogier gelang es dort von den chaotischen Verhältnissen zu profitieren und als erster JWRC Pilot einen WM Punkt zu erzielen. Nur eine Rallye später liegt nun Andreas Aigner als führender der PWRC in den Punkten. Der achtplatzierte Federico Villagra hat bereits mehr als 25 Minuten Rückstand auf Sébastien Loeb, Mikko Hirvonen fährt nach seinem Ausfall am gestrigen Tag bereits wieder auf Position sechs und sogar Jari Mari Latvala würde derzeit auf Position 16 noch einen Herstellerpunkt erzielen ! Die diesjährige Rallye WM erweist sich immer mehr als eine starke Herausforderung. Waren Ausfälle der Top Piloten im letzten Jahr die absolute Ausnahme, scheinen sie dieses Jahr fast schon an der Tagesordnung und so scheint dann auch für die verbleibenden drei Etappen am morgigen Tag für Hochspannung gesorgt.