Sébastien Loeb hat zum 4. Mal in Folge die Rallye Argentinien gewonnen und damit wieder einmal einen neuen Rekord aufgestellt. Wie bereits gestern kontrollierte Loeb das Feld von der Spitze aus und verteidigte souverän seine 1. Position: "Glaubt mir, es war nicht einfach. Unter den heutigen Bedingungen mussten wir vom Start bis ins Ziel doppelt konzentriert bleiben. Bevor wir hierher kamen, hofften wir, dass es uns Argentinien ermöglichen würde, die Führung in der Fahrerwertung zu übernehmen, das haben wir geschafft" zeigte sich Loeb" erleichtert über den Ausgang der Rallye.

Ford konnte heute nur Schadensbegrenzung betreiben, Foto: Sutton
Ford konnte heute nur Schadensbegrenzung betreiben, Foto: Sutton

Petter Solberg erlitt einen Elektronikschaden und fiel nach vergeblichen Reparaturversuchen aus. Chris Atkinson gelangte dadurch auf jenen zweiten Platz zurück, den er bereits am Freitag innegehabt hatte: "Ein weiteres Podium für uns und das Team ist phantastisch. Das Gefühl im Auto war hier viel gleich bleibender und es war einfacher zu fahren. Deshalb war ich in der Lage zu pushen ohne Fehler zu machen. Es ist wirklich schade für Petter [Solberg], weil er sehr gut unterwegs war und wir hier zwei Autos auf dem Podium hätten haben sollen, aber es zeigt dennoch, dass wir definitiv in die richtige Richtung arbeiten" zeigte sich Atkinson erfreut über die positive Tendenz des Subaru Teams.

Daniel Sordos Traum eines Podiumsplatzes ging durch Solbergs Ausfall ebenfalls in Erfüllung, so standen zum ersten mal seit der Rallye Irland im vergangenen Jahr gleich zwei Citroen auf dem Podest: "Es war wirklich eine schwierige Veranstaltung: Ein einziger Moment hätte die ganze gute Arbeit zerstören können. Ich freue mich die Rallye als Dritter beendet zu haben, meine Zeiten waren so, wie ich es mir vorher erhofft hatte. Auch Conrad Rautenbacher trug zur guten Laune im Citroen Lager bei, so belegte er in seinem privat eingesetzten C4 am Ende einen starken vierten Rang. Allerdings betrug sein Rückstand auf die Spitze schon über 20 Minuten.

Andreas Aigner erzielte einen WRC Punkt, Foto: Sutton
Andreas Aigner erzielte einen WRC Punkt, Foto: Sutton

Durch die chaotischen Bedingungen des Wochenendes gelang es Mikko Hirvonen die Rallye noch auf Platz fünf zu beenden. Der Finne, der Freitag zunächst der schnellste Fahrer im Feld und dann eigentlich schon ausgeschieden war, profitierte dabei vom Super Rallye Reglement, welches ihm einen Neustart am gestrigen Tag erlaubte: "Nach den Problemen am Freitag hätte ich nie gedacht, dass ich noch so weit nach oben im Klassement klettern könnte." wiederholte Hirvonen seine Worte vom Vortag. "Ich bin glücklich Punkte erzielt zu haben und dass Loeb nicht so weit in der WM davongezogen ist. Ich fand hier mehr Geschwindigkeit als in Mexiko, aber heute fuhr ich vorsichtig, weil die Bedingungen sehr rutschig waren." Sein Teamkollege Jari- Matti Latvala konnte zwar nicht mehr so viele Positionen gut machen, erzielte nach Ausfällen am Freitag und Samstag aber als 15. immerhin noch zwei unter diesen Umständen beachtliche Punkte für die Konstrukteurswertung.

Ebenfalls freuen durfte sich Federico Villagra, der bei seiner Heimrallye Platz sechs erzielte und weitere wichtige Punkte für das Munchi´s Team sammelte. Gigi Galli, der nach seinem Ausfall am gestrigen Tag heute ebenfalls wieder nach dem Super Rallye Reglement ins Geschehen eingriff, erreichte das Ziel auf Platz sieben und konnte so sogar noch WM Punkte in der Fahrer WM erzielen: "Wahnsinn, letzte Nacht dachte ich nicht, dass ich die Rallye auf dem 7. Platz beenden können würde, aber es zeigte sich das die Rallye nicht zu Ende ist, bevor man die Ziellinie überquert. Uns gelangen einige gute Zeiten und sogar eine Bestzeit, das ist ein gutes Zeichen für Jordanien."

Andreas Aigner gewann hingegen die PWRC Wertung und sicherte sich zudem mit Position acht im Gesamtklassement noch einen WM Punkt in der WRC Wertung. Auch für Suzuki war das Ende des Wochenendes einigermaßen versöhnlich. So gelang dem Team letztlich trotz aller Probleme ein wohl kaum mehr für möglich gehaltener WM Punkt in der Kosntrukteurswertung.

24. und dennoch in den Punkten, eine turbulente Rallye, Foto: Sutton
24. und dennoch in den Punkten, eine turbulente Rallye, Foto: Sutton

Insgesamt war die Rallye Argentinen damit weitaus spektakulärer, als im Vorfeld allgemein zu erwarten war. Die Rallyes in diesem Jahr scheinen allgemein abwechslungsreicher, im letzten Jahr hätte bereits der Rückstand des hier 5. platzierten Hirvonens bei keiner einzigen Rallye für WM Punkte gereicht. Das Rallye Jahr 2008 bleibt weiter interessant: In der Fahrer WM führt Sébastien Loeb nun mit fünf Punkten vor Mikko Hirvonen und acht Punkten vor Chris Atkinson. In der Konstrukteurswertung konnte BP Ford trotz des schwachen Resultates hier in Argentinien seine WM Führung verteidigen, allerdings schmolz der Vorsprung auf Citroen auf 3 Punkte zusammen. Am 25. April erwartet die Fahrer Neuland, wenn es erstmals die Jordanien Rallye zu bestreiten gilt, nach den spektakulären Ereignissen der letzten Rallyes wird es für die Teams also nicht einfacher.