Das OMV Peugeot Norway WRT kann bereits beim Auftakt zur FIA World Rally Championship mit einer Erfolgsmeldung aufwarten. Manfred Stohl und Ilka Minor erzielten nach einer sensationellen Leistung den hervorragenden vierten Gesamtrang. Auf das Podest fehlten in der Endabrechnung lediglich 19,2 Sekunden. Überragend waren dabei die zwei Bestzeiten des 33-jährigen OMV Piloten auf SP 17 und 18. Pech hingegen für OMV Peugeot Norway WRT-Kollegen Henning Solberg. Der Norweger schied auf der letzten Sonderprüfung kurz nach dem Start aus. Der Sieg bei der 74. Rallye Automobile Monte Carlo ging an Ford Werkspilot Marcus Grönholm (Fin) vor Sebastien Loeb (Fra/Citroen) und Toni Gardemeister (Fin/Peugeot).

Risiko wurde belohnt

Manfred Stohl startet mit fünf Punkten in die FIA World Rally Championship 2006. Bis dahin war es jedoch ein sehr schwieriger und nervenaufreibender Weg. Vor allem die richtige Wahl der Reifen entschied die den Rallye-Klassiker im Fürstentum. In der Früh des Schlusstages fehlten Stohl 2,9 Sekunden auf Toni Gardemeister. Doch schon auf den ersten drei Prüfungen konnte der Finne den Vorsprung ausbauen. Auf der zweiten Runde setzte das OMV Team Stohl/Minor alles auf eine Karte. Während der Rest des Feldes mit Spikes auf die Strecke ging, wählte der Österreicher geschnittene Slicks. Und es sollte sich bezahlt machen. Stohl erzielte auf den letzten beiden Sonderprüfungen die ersten Bestzeiten seiner Karriere in der Rallye-Königsklasse. Damit sicherte er den vierten Platz gegenüber Subaru Werkspilot Stephane Sarrazin (Fra) ab. Aufs Podest fehlten im Ziel in Monaco lediglich 19,3 Sekunden.

"Wir haben auf den letzten Sonderprüfungen wirklich alles versucht aufs Podium zu kommen. Leider haben die Zuschauer auf SP 16 zu viel Schnee hineingeschaufelt. Dadurch habe ich mit den Slicks zu viel Zeit verloren. Aber der vierte Platz ist ein sensationeller WM-Einstieg. Wir haben schneller als erwartet den Peugeot in den Griff bekommen. Bozian Racing hat exzellente Arbeit geleistet. Ein paar Kleinigkeiten werden wir in den nächsten Rallies sicher noch verbessern. Von meinen ersten beiden Sonderprüfungsbestzeiten am Schluss werde ich noch meinen Enkerln erzählen", erzählt ein sichtlich erleichterter OMV Pilot Stohl.

Ausfall auf der letzten Sonderprüfung

Für Henning Solberg hat sich die Rallye Monte Carlo leider nur im Erfahrungsbereich ausgezahlt. Bei seinem ersten Start im Fürstentum kämpfte der der Norweger vor allem mit der Reifenwahl. Als er auf der letzten Sonderprüfung noch einen WM-Punkt für die Marken-Weltmeisterschaft sichern wollte kam das Aus. Nur 300 Meter nach dem Start schlug das norwegische OMV Duo Solberg/Cato Menkerud an und beschädigte die Hinterachse. Das Rennen war damit gelaufen. Solberg: "Es ist sehr schade. Wir wollten unbedingt unseren Beitrag zur Markenwertung beisteuern. Doch es war eine extrem schwierige Rallye für uns, da wir nicht nur zum ersten Mal in Monte Carlo am Start waren, sondern auch den ersten WM-Lauf auf Asphalt bestritten haben. Das Peugeot 307 WRC ist aber ausgezeichnet und ich bin sicher, dass wir in Schweden unsere Leistung stark verbessern können."

Platz drei in der Marken-Weltmeisterschaft

Mit dem vierten Platz von Manfred Stohl holte das OMV Peugeot Norway WRT auch sechs Punkte in der Marken-Weltmeisterschaft, da der Drittplatzierte Toni Gardemeister keine Markennennung abgegeben hat. Damit rangiert das Team hinter Ford (14 Punkte) und Citroen (11 Punkte) an dritter Stelle. In der Fahrer-WM liegt der OMV Pilot auf Platz vier. Und dieses Zwischenergebnis ist entscheidend für die Startreihenfolge beim nächsten WM-Lauf in Schweden (3. bis 5. März). Da Gardemeister dort nicht an den Start geht, wird Stohl als dritter Fahrer über die Startrampe in Karlstad rollen.