Unfälle sind im Motorsport und auch im Rallye-Sport an sich nichts Ungewöhnliches. Aber das, was Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier und seinem Beifahrer Julien Ingrassia am letzten Tag der Rallye Kroatien zugstoßen ist, erlebt man doch eher selten.

Zusammenstoß mit PKW endet glimpflich.

Auf dem Weg zu Wertungsprüfung 17, den die Rallye-Piloten wie gewöhnlich mit ihren Rallye-Wagen antreten, übersah Ogier im Straßenverkehr einen PKW, als er seine Spur wechselte. Dieser konnte nicht mehr ausweichen und krachte dem zu diesem Zeitpunkt Führenden der Kroatien-Rallye in die rechte Fahrzeug-Seite.

Sowohl die beiden Rallye-Piloten als auch der Autofahrer blieben bei dem Unfall, der von Passanten gefilmt wurde, unverletzt. Ogier konnte die folgenden Wertungsprüfungen mit seinem an der rechten Tür stark lädierten Toyota Yaris WRC fortsetzen. Da allerdings bis zum Ende der Rallye keine Reparatur-Stopps mehr vorgesehen sind, konnte er den Schaden nur notdürftig beheben.

Ogier verliert Führung an Teamkollegen

Bei einem Interview nach der folgenden Stage winkte Ogier angesprochen auf Performance-Einbußen durch den Schaden ab. "Ich denke es ist okay", sagte der Franzose. Die erste Prüfung des Tages schien ihm rechtzugeben, denn auf der mit 25-Kilometern Distanz längsten Stage der Rallye verlor er nur zwei Sekunden auf die Bestzeit. Auf der bedeutend kürzeren 18. Etappe konnte er nicht mit der Pace von Teamkollege Elfyn Evans mithalten und büßte seine Spitzenposition ein.

"Es war ein schwieriger Morgen, aber noch ist es nicht vorbei", gab sich der Sieger der diesjährigen Monaco-Rallye kämpferisch. Noch zwei Wertungsprüfungen sind auf der Rallye Kroatien am Sonntag ausständig. Elfyn Evans, Sebastien Ogier und Thierry Neuville sind an der Spitze nur durch weniger als zehn Sekunden getrennt.

Update: Ogier gewinnt Rallye

Trotz der starken Schäden an der rechten Tür seines Wagens konnte Sebastien Ogier auf der letzten Stage noch den Spieß zu seinen Gunsten umdrehen und den Sieg bei der Rallye Kroatien 2021 für sich verbuchen. Am Ende trennten ihn nur sechs Zehntel von Elfyn Evans, dem ein Fehler in der letzten Kurve zum Verhängnis wurde. Den gesamten Verlauf der Rallye findet ihr in unserem Bericht.