Citroen wird es bei der Finnland Rallye nicht einfach haben: Die Skandinaven rund um Marcus Grönholm, Petter Solberg, Harri Rovanperä, Toni Gardemeister und Co. wollen den Franzosen das Leben schwer machen. Deshalb ist für Teamchef Guy Fréquelin klar: "Wir haben keinen klaren Vorsprung in der Markenwertung und ich bin nicht der Typ, der den Vorsprung aufs Spiel setzen möchte. Wenn Sébastien unter normalen Umständen um den Sieg kämpfen kann, dann werden wir hinter ihm stehen."

Anders gesagt: Citroen wird in Finnland keine unnötigen Risiken eingehen. Das gleiche gilt für Francois Duval. "Er bekommt die gleichen Anweisungen wie in Argentinien", machte Fréquelin klar. "Die Rallye ist für ihn zu schwer um unnötige Risiken einzugehen. Ich brauche ihn für die Marken-WM. Es gibt zahlreiche lokale Fahrer, die mit schnellen WRC´s antreten werden und vor ihm landen können. Aber sie sind keine Gefahr für die Marken-WM, da sie in gewisser Weise transparent sind."

Dennoch wird Sébastien Loeb in Finnland alles geben und nicht mit angezogener Handbremse fahren. "Ich möchte natürlich gewinnen", sagte der Franzose. "Das ist ein legendärer Event, den nur wenige Nicht-Finnen gewonnen haben und ich habe derzeit einen guten Lauf. Aber ich sehe keinen Grund zu viel zu riskieren. Es liegt nicht in meinem Naturell eine 5.-Gang-Kurve im sechsten Gang zu fahren. Ich werde wie gewöhnlich meinen Weg gehen und dann schauen wo wir stehen, um die Taktik anzupassen. In Finnland werden wir früh sehen, ob wir eine Chance auf den Sieg haben werden. Für gewöhnlich ist es schwierig, fast sogar unmöglich, auf Fahrer wie Marcus Grönholm an Boden gut zu machen."

"Kein Risiko" geht auch Teamkollege Francois Duval ein. Der Belgier ist noch recht unerfahren in Finnland und möchte vor allem ins Ziel kommen. "Allerdings in einer besseren Position als in Argentinien", so Duval, der dort den siebten Platz holte. "Dort haben unsere Rivalen am ersten Tag einen zu großen Vorsprung aufgebaut. In Finnland werden am ersten Tag viele lokale Fahrer schnell unterwegs sein. Also erwartet uns am Tag 1 nicht zu hoch platziert."