Die Saison 2017 der Rallye-Weltmeisterschaft endet mit der Rallye Australien vom 16. bis 19. November. Die Weltmeistertitel für Fahrer, Beifahrer und Hersteller wurden bereits bei der Rallye Großbritannien-Wales vergeben. Sebastien Ogier und Julien Ingrassia wurden zum fünften Mal in Folge Champions. M-Sport jubelte über den ersten Titel seit 2007.

In Australien entscheidet sich noch die Vize-Meisterschaft bei den Fahrern. Maximal 30 Punkte sind noch zu erreichen, womit nur Hyundai-Pilot Thierry Neuville und M-Sport-Pilot Ott Tänak im Rennen um den Vize-Titel sind. Neuville hat als aktuell Zweitplatzierter und mit einem Vorsprung von 14 Punkten auf Tänak die besseren Karten.

Neuville war in seiner Karriere schon zwei Mal Vize-Champion, nämlich 2013 und 2016. Tänak war am Ende einer Saison in der Fahrerwertung noch nie besser als auf Rang acht platziert. Neuville feierte 2017 drei Siege und stand insgesamt sieben Mal auf dem Podest. Tänak gelangen zwei Siege und sechs Podiumsplatzierungen. Beide hatten zwei Nullrunden zu verkraften.

Neuville stand bei der Rallye Australien schon zwei Mal auf dem Podium. 2013 fuhr er zu Rang zwei und im vergangenen Jahr auf Position drei. Tänaks bestes Ergebnis in Australien ist ein sechster Rang. Die Statistik spricht also für Neuville.

Spannend wird in Australien jedoch nicht nur der Kampf um die Vize-Meisterschaft, sondern auch die Jagd nach dem letzten Sieg der Saison. In den bisherigen zwölf Rallyes 2017 gab es sieben verschiedene Sieger. Tänak sowie Esapekka Lappi und zuletzt Elfyn Evans feierten 2017 ihren Debütsieg.

Die Route

Auf 318,33 Kilometern, verteilt auf 21 Prüfungen, fahren die Piloten in Australien gegen die Uhr. Das in Coffs Harbour beheimatete Event ist bekannt für seine staubigen Schotterpisten, die sich zum Teil im Regenwald befinden. Die Kombination aus aufgewirbeltem Staub und Sonnenschein sorgt oftmals für schwierige Sichtverhältnisse.

Der Freitag wurde für die 2017er Ausgabe neu gestaltet. Drei Prüfungen nördlich von Coffs Harbour stehen je zwei Mal auf dem Programm. Das Highlight am Samstag ist die knapp 49 Kilometer lange Nambucca. Am Nachmittag wird sie in zwei Prüfungen aufgeteilt: Welshs Creek und Argents Hill.

Der Freitag und der Samstag enden mit Fahrten über die Asphalt-Prüfung Destination New South Wales am Hafen von Coffs. Das Finale am Sonntag besteht aus drei Prüfungen im Norden. Die Wiederholung von Wedding Bells ist dabei die abschließende Power Stage.

Die Fahrer und Teams

M-Sport-Pilot Sebastien Ogier gelang mit Siegen in 2013, 2014 und 2015 ein Hattrick bei der Rallye Australien. Bei einem vierten Sieg würde er mit Rekordhalter Juha Kankkunen gleichziehen. Ogier und seine Teamkollegen Tänak und Evans können in Australien noch ein weiteres historisches Ergebnis erzielen. Wenn einer von ihnen aufs Podest fährt, hat M-Sport bei jeder Rallye 2017 einen Piloten unter die Top-3 gebracht. M-Sport wäre in diesem Fall das erste Team, dem eine solche Serie zum dritten Mal gelingt - nach 2009 und 2012.

Gegen weitere Rekorde von M-Sport hat Hyundai etwas einzuwenden. Nach den Niederlagen in der Fahrer- und Hersteller-Meisterschaft will das Team aus Alzenau die Saison 2017 mit einem Sieg in Australien und dem Vize-Titel für Neuville beenden. Neben dem Belgier greifen auch Neuzugang Andreas Mikkelsen und Hayden Paddon an, der auf viele Fans aus seiner Heimat Neuseeland hofft.

Citroen ist im Vergleich zu Hyundai und M-Sport im Nachteil, denn keiner der drei Piloten war 2016 in Australien am Start. Für Craig Breen wird es sogar der erste Start bei der Rallye Down Under. Breen und seine Teamkollegen Kris Meeke, der 2015 in Australien auf dem Podium stand, und Stephane Lefebvre genießen am ersten Tag der Rallye jedoch immerhin den Vorteil einer späten Startposition. Wenn die Citroen-Piloten losfahren, sollten die Schotterpisten schon von der dünnen Staubschicht befreit sein und deutlich mehr Grip bieten.

Toyota ist in Australien nur mit zwei Autos am Start. Juho Hänninen gab bei der Rallye Großbritannien-Wales seinen Abschied. Sein Beifahrer Kaj Lindström debütiert Down Under als neuer Sportdirektor des Teams. Ins Lenkrad greifen Jari-Matti Latvala und Esapekka Lappi. Latvala wurde in Australien schon drei Mal Zweiter.

Die TV-Übertragungen

Red Bull TV

Freitag, 17.11.
12:00 Uhr: Zusammenfassung Tag 1
Samstag, 18.11.
2:50 Uhr: Live-Stage
12:00 Uhr: Zusammenfassung Tag 2
Sonntag, 19.11.
12:00 Uhr: Zusammenfassung Tag 3

SPORT1+

Samstag, 18.11.
3:00 Uhr: Live-Stage
23:00 Uhr: Live-Stage
Sonntag, 19.11.
3:00 Uhr: Power Stage live