Bei der Rallye Spanien als einzigem Event mit Prüfungen auf Schotter und Asphalt sind Allrounder gefragt. Der beste Allrounder unter den vier Piloten, die in Spanien für Hyundai an den Start gehen, ist Thierry Neuville.

Sein Speed auf Asphalt ist bekannt - in Frankreich wurde er zuletzt hinter Sebastien Ogier Zweiter, in Deutschland musste er sich als Dritter nur um einen Wimpernschlag seinem Teamkollegen Dani Sordo ergeben. Aber auch auf Schotter hat Neuville in diesem Jahr seine Pace unter Beweis gestellt, als er die Rallye Italien auf Sardinien gewann.

Die Vertragsverlängerung bis 2018 ist insofern ein weiterer Erfolgsfaktor, als sie für Ruhe hinter den Kulissen und ein Ende der Gerüchte sorgt. Zusätzliche Motivation bringt der Kampf mit Andreas Mikkelsen um den Titel des Vizemeisters. Zwar haben beide noch rechnerische Chancen, Ogier zu schlagen, dafür bräuchten sie allerdings sehr viel Glück beziehungsweise Pech für den Franzosen.

"Wir hatten bei den jüngsten Rallyes einen guten Lauf, daher hoffe ich, dass ich diesen Trend in Spanien fortsetzen kann", sagte Neuville. "Nach dem Podium auf Korsika liegt mein Fokus darauf, ein weiteres Top-3-Ergebnis zu erzielen."

Auch Lokalmatador Sordo hat sich ein Podest zum Ziel gesetzt, nachdem er im vergangenen Jahr durch den Ausfall von Ogier auf der Power Stage noch unter die Top-3 vorrückte. In diesem Jahr steht für ihn erst ein einziger Podestplatz zu Buche, nämlich Rang zwei bei der Rallye Deutschland. Auf Korsika verhinderte ein Reifenschaden ein besseres Ergebnis als Rang sieben.

Nach Neuville ist der Spanier der zweitbeste Allrounder im Team, denn er fuhr bei den Schotterrallyes in Mexiko, Argentinien, Portugal und auf Sardinien vier vierte Plätze ein. "Wir hatten ein hartes Wochenende auf Korsika, daher möchte ich in Spanien stark zurückkommen", sagte Sordo. "Wir standen 2015 auf dem Podium und es gibt keinen Grund, warum wir das bei der diesjährigen Rallye nicht anpeilen sollten. Ich will immer mein Bestes geben, aber vielleicht noch etwas mehr, wenn ich zu Hause bin."

Auf Asphalt fühlt sich Hayden Paddon noch nicht zu Hause, am Finaltag der Rallye Korsika konnte er aber einige Fortschritte erzielen. Zudem hat er den Vorteil, dass am Freitag erst auf dem von ihm bevorzugten Schotter gefahren wird. Paddon bezeichnet die Rallye Spanien sogar als eines seiner Lieblingsevents im Kalender - nicht trotz, sondern gerade wegen des wechselnden Belags.

Paddon freut sich, wieder auf Schotter zu fahren, Foto: Sutton
Paddon freut sich, wieder auf Schotter zu fahren, Foto: Sutton

"Ich bin ein großer Fan der Schotterprüfungen", erklärte er allerdings wenig überraschend. "Finnland ist schon so lange her, daher freue ich mich darauf, wieder auf losem Untergrund zu fahren. Wir wollen zu Beginn auf den Schotterprüfungen stark sein, damit wir Schwung aufbauen, der uns auf den folgenden Asphaltprüfungen zugutekommt. Ich hoffe, dass wir ein positives Wochenende haben können."

Kevin Abbring, der zum vierten Mal in dieser Saison für Hyundai im Einsatz ist und einen 2015er Boliden pilotieren wird, hofft vor allem auf eine problemlose Rallye. Die wechselnden Beläge will er dazu nutzen, seine Erfahrungen zu zeigen, die er auf verschiedenen Untergründen gesammelt hat. Das Ziel lautet, in die Punkte zu fahren.

Hyundai fuhr in dieser Saison bereits zwei Siege, drei zweite und drei dritte Plätze ein. In Spanien sind die Koreaner allerdings im Nachteil, da einige Prüfungen gefahren werden, die zuletzt 2013 im Programm standen, also vor dem Comeback von Hyundai.