Jari-Matti Latvala ist nach seinem schweren Unfall bei der Rallye Argentinien wohlauf. Der Finne und sein Beifahrer Miikka Anttila müssen sich dennoch einem Sicherheitscheck im Krankenhaus unterziehen. Auf der 14. Wertungsprüfung traf Latvala mit seinem Volkswagen Polo R WRC einen Stein, kam von der Strecke ab und verlor die Kontrolle.
Der Wagen kam links mit dem Vorderreifen in den Straßengraben und überschlug sich mehrfach, bis er auf den Rädern wieder zum Stehen kam. Sowohl Latvala als auch Anttila verließen das Auto sofort und unverletzt. "Vorweg: Miikka und ich fühlen uns gut. Wir werden aber nochmal ins Krankenhaus fahren, um uns sicherheitshalber durchchecken zu lassen", sagte Latvala am Abend in Argentinien.
Dämpfer durch die Motorhaube von Latvalas Volkswagen
Latvala war bis zum Samstagnachmittag klar in Führung vor Hayden Paddon im Hyundai und seinem Volkswagen-Teamkollegen Sebastien Ogier. Auch auf WP14, Los Gigantes–Cantera el Condor, lag der Finne auf Bestzeitkurs. Bis zur dritten Zwischenzeit hatte er einen Vorsprung von 6,4 Sekunden herausgefahren, als die Aufhängung seines Polo R WRC durch einen Stein auf der Straße beschädigt wurde. Laut Latvala kam plötzlich der Dämpfer durch die Motorhaube geschossen - steuern war in der schnellen Passage nicht mehr möglich.
"Wir krachten in einen Wall und haben uns überschlagen", berichtete er gegenüber der offiziellen Webseite der WRC. Latvala verteidigte sein Handeln und den Unfall und konnte den entstandenen Schaden vor dem Überschlag nicht nachvollziehen. "Man kann nicht jeden Stein vermeiden, wenn man versucht, zu gewinnen. Und es war kein loser Stein, er war Teil der Straße. Ich verstehe nicht, wie es zum Bruch kam. Aber es ist wie es ist - sehr unglücklich."
Re-Start in Argentinien für Latvala fraglich
Der Finne hatte bei der vierten Rallye des Jahres die große Chance, mit einem Sieg seinen Rückstand auf Weltmeister und Tabellenführer Ogier zu reduzieren. Zudem hätte Latvala einen neuen Meilenstein in seiner Karriere setzen können. Bisher ist es dem 31-Jährigen noch nie gelungen, zwei WRC-Rallyes in Folge zu gewinnen. Nach seinem Erfolg vor einigen Wochen in Mexiko schien dieser Traum nun in Reichweite.
Mit seinem Aus in Argentinien bleibt der Volkswagen-Pilot weiterhin bei 16 Siegen und fällt in der Gesamtwertung wieder weiter zurück. Bleibt das Ergebnis unverändert, wird Ogier mit mindestens 68 Punkten Vorsprung zur nächsten Rallye nach Portugal reisen.
Ob Latvala am Sonntag noch die Chance bleibt, zumindest in der Power Stage Punkte zu sammeln, ist aktuell ungeklärt. "Ob wir unter Rallye-2-Reglement weiterfahren können, hängt von der Entscheidung der Ärzte ab, und vom Zustand unseres Autos", so der 31-Jährige. Die Mechaniker können erst dann eine Aussage zur Reparatur-Option des Autos machen, wenn der demolierte Wagen von der Prüfung zurück in den Servicepark transportiert wurde.
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