Schweden ist für Volkswagen in mehrerlei Hinsicht ein besonderer Ort. Dort fuhr Sebastien Ogier den ersten Sieg für den Polo R WRC ein. Volkswagen ist seitdem auf schwedischem Boden ungeschlagen. Im vergangenen Jahr erlebte das Team zudem ein dramatisches Finale. Des einen Freud, des anderen Leid - während sich Ogier über den Sieg freuen durfte, trauerte Teamkollege Andreas Mikkelsen dem knapp verpassten Pokal nach. Erst auf der abschließenden Power Stage hatte er seinen ersten Sieg aufgrund eines Fahrfehlers eingebüßt.

"Von dem Drama im vergangenen Jahr, als bis zur letzten Prüfung drei Fahrer mit gleichen Chancen um den Sieg gekämpft haben, werden die Rallye-Fans lange schwärmen - es sei denn, die kommende Rallye Schweden wird noch packender als die 2015", meinte Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito. Sebastien Ogier rechnet jedenfalls erneut mit einer engen Rallye Schweden. "In den vergangenen Jahren war es ein harter Kampf mit den nordischen Fahrern. Denn die gilt es in Schweden zu schlagen", mahnte er.

Nach der maximalen Punkteausbeute in Monte Carlo muss sich der dreifache Weltmeister keine Sorgen um sein Selbstvertrauen machen. Seine Teamkollegen werden ihm den Sieg allerdings nicht so ohne weiteres überlassen. Mikkelsen hat nach dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen, während Jari-Matti Latvala an seine Erfolge in den Jahren 2008, 2012 und 2014 anknüpfen will.

"Eins vorab: Ich fahre nicht zur Rallye Schweden, um Zweiter zu werden", machte Mikkelsen aus seinen Ambitionen keinen Hehl. "Es ist meine Heim-Rallye, weil sie zum Teil auch in meinem Heimatland Norwegen ausgetragen wird. Viele meiner Freunde und meine gesamte Familie sind vor Ort und es ist schon immer mein Traum gewesen, dort zu gewinnen. Letztes Jahr war es so verdammt knapp, ich hatte es selbst in der Hand - doch am Ende hat es auf den letzten Metern nicht gereicht."

Andreas Mikkelsen verpasste auf den letzten Kilometern den Sieg, Foto: Volkswagen Motorsport
Andreas Mikkelsen verpasste auf den letzten Kilometern den Sieg, Foto: Volkswagen Motorsport

Latvala kehrt nach Unfall und Strafe zurück

Während Ogier und Mikkelsen mit Rückenwind nach Schweden reisen, hat Latvala nach der Nullrunde in Monte Carlo eine Scharte auszuwetzen. "Keine Frage, es ist schon härter, mit null Punkten nach Schweden zu reisen als mit einem guten Resultat aus Monte Carlo. Das kann ich jedoch nicht ändern. Das Positive daran ist aber, dass ich eine bessere Startposition haben werde. Mit einer guten Startposition hat man viel bessere Bedingungen und muss weniger Risiko eingehen. Das muss ich nutzen, um möglichst schnell in den Titelkampf zurückzukehren", nannte er seinen Fahrplan.

Latvala will zudem den Vorfall vergessen machen, der noch deutlich schwerer wog als seine Nullrunde. Bei seinem Abflug in Monte Carlo hatte er einen Zuschauer touchiert und wurde dafür hart bestraft. Ein ähnliches Vergehen würde eine Sperre für eine Rallye nach sich ziehen.