Bereits den fünften Podiumserfolg seit dem Wettbewerbsdebüt bei der Rallye Dakar 2004 feierte Volkswagen mit dem Race-Touareg bei der Rallye Tunesien. Volkswagen Werksfahrer Bruno Saby und Beifahrer Michel Périn erzielten beim zweiten von sechs Läufen zum FIA-Marathon-Rallye-Weltcup den zweiten Gesamtrang. Damit baute das französische Duo, das Volkswagen Anfang März beim Auftakt in Südamerika den ersten Sieg des Race-Touareg beschert hatte, die Führung im Weltcup aus. Die Deutsche Jutta Kleinschmidt und ihre italienische Co-Pilotin Fabrizia Pons, die im Januar mit Platz drei für den ersten Podiumsrang eines Fahrzeuges mit Diesel-Technologie bei der Rallye Dakar gesorgt hatten, erreichten bei der Rallye Tunesien den vierten Rang. In der Weltcup-Punktewertung rückten Kleinschmidt/Pons vom vierten auf den dritten Platz vor.

Am Abschlusstag der Rallye Tunesien verteidigten Bruno Saby und Michel Périn mit Rang zwei auf der 264 Kilometer langen achten Etappe südlich der Touristeninsel Djerba entlang der libyschen Grenze den zweiten Rang in der Gesamtwertung, den sie am Tag zuvor erkämpft hatten. Saby/Périn erzielten auf den acht Etappen zwei Tagessiege. Jutta Kleinschmidt und Fabrizia Pons kamen am Schlusstag als Tagesvierte ins Ziel.

Volkswagen setzte bei der Rallye Tunesien eine neue Entwicklungsstufe des Fünfzylinder-TDI-Dieselmotors im Race-Touareg ein: Beide Allrad-Prototypen waren im Wettbewerb erstmals mit einem Doppel-Turbolader ausgerüstet. Die neue Zweistufen-Technik, die das Team zuletzt bei Testfahrten in Marokko erprobt hatte, erwies sich beim ersten Rallye-Einsatz unter härtesten Bedingungen auf Anhieb als zuverlässig. Die Werkspiloten Jutta Kleinschmidt und Bruno Saby lobten eine bessere Fahrbarkeit des Volkswagen Race-Touareg speziell bei niedrigen Drehzahlen und das optimierte Ansprechverhalten des Triebwerks.

Luc Alphand, 3. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung:
Es ist ein großartiges Gefühl zu gewinnen. Ich fühle mich sehr erleichtert. Es gab an den letzten beiden Tagen jede Menge Druck. Man weiß, dass der Sieg möglich ist, aber so lange man nicht die Ziellinie überquert hat, kann noch viel passieren. Ich versuchte eine sichere Etappe zu fahren. Bruno war hinter uns und er war sehr nervös. Ich versuchte bei der Dakar zwei Tage hinter ihm zu bleiben und auch hinter Jutta Kleinschmidt in Tichit, weswegen ich wusste wie frustrierend es sein musste. Aber ich wollte auf den letzten Kilometern nicht mehr pushen. Es ist ein anderes Gefühl als beim Skifahren zu gewinnen. Es sind zwei kraftvolle Minuten. Hier ist es ein Teamerfolg und ich bin mir sicher, dass ich einige Stunden brauchen werde um zu verstehen was wir für großartige Arbeit geleistet haben.

Bruno Saby, 1. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung:
Ich fuhr heute hart, konnte aber die drei Minuten nicht mehr aufholen. Es ist nicht schlecht. Wir haben einen Podestplatz und Pascal und ich sind nun auf einem besseren Level. Nun müssen wir bei den beiden Marokko-Tests hart zusammenarbeiten und uns für die nächste Dakar vorbereiten.

Bruno Saby (F), 2. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung:
Ich freue mich über den zweiten Rang und den Ausbau der Weltcup-Führung. Diese Veranstaltung war sehr hart, mit steinigen Pisten und viel Sand. Ich bin oft hinter Konkurrenten und auch hinter meiner Teamkollegin Jutta Kleinschmidt gefahren und konnte die Fahrzeuge miteinander vergleichen. Ich glaube, wir haben im Fahrwerkssektor noch Verbesserungspotenzial. Wir können aus dem Fahrwerk sicherlich zurzeit mehr herausholen als aus dem Motor, den wir dank des neuen Doppel-Turboladers nun effektiver nutzen. Ein großer Dank gilt meinem Beifahrer Michel Périn, der die schwierige Navigation wieder einmal perfekt gemeistert hat.

Jutta Kleinschmidt (D), 4. Platz Tages- / 4. Platz Gesamt-Wertung:
Ich freue mich für Bruno Saby und für das Team über den erneuten Podiumserfolg des Race-Touareg. Persönlich hatte ich mir eigentlich ein besseres Ergebnis erhofft, aber wir haben hier Einiges gelernt. Denn anders als beim Saisonauftakt in Argentinien und Chile hatten wir hier eine Standortbestimmung bei Bedingungen, die denen der Rallye Dakar ähnlich sind – nämlich auf Sand und Kamelgras. Außerdem habe ich meinen Fahrstil auf die neue Motorentwicklung angepasst und war daher auf den letzten Etappen schneller.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor):
Ich bin auf die gesamte Mannschaft sehr stolz. Mechaniker, Techniker, Management und die Fahrer haben perfekt zusammen gearbeitet und bewiesen, dass wir ein gutes Team sind. Mit unserer neuen Motor-Entwicklungstufe, die wir hier erstmals im Wettbewerb eingesetzt haben, sind wir unserem Ziel näher gekommen, Mitsubishi zu schlagen. Erstmals in der Motorsport-Geschichte führt Volkswagen bereits seit der Rallye Por las Pampas den Marathon-Rallye-Weltcup an, das ist ein Nebeneffekt von zwei erfolgreichen Wettbewerben. Doch nach wie vor ist es nicht unser Ziel, den Titel zu gewinnen. Wir wollen nur an ausgewählten Veranstaltungen teilnehmen, um neue technische Entwicklungen zu erproben und den Fahrern Testkilometer unter härtesten Bedingungen zu ermöglichen. Unsere Pläne für die nächsten Wochen sind zwei Tests, bei denen wir unter anderem das Fahrwerk weiterentwickeln, denn daran müssen wir vor allem für die Anforderungen bei Kamelgras und unebenen Pisten arbeiten.

Vorläufiges Endergebnis Rallye Tunesien (TN), 03.-11. April 2005

Platz Fahrer (Team) Etappenzeit Zeit/Rückstand
1. L. Alphand/G. Picard (Mitsubishi) 2:24.55 (3.) 19:00.55 Std.
2. B. Saby/M. Périn (VW) 2:21.06 (2.) + 11.40 Min.
3. H. Masuoka/P. Maimon (Mitsubishi) 2:19.33 (1.) + 12.55 Min.
4. J. Kleinschmidt/F. Pons (VW) 2:26.36 (4.) + 23.37 Min.
5. J-L. Schlesser/F. Borsotto (Ford) 2:27.05 (5.) + 30.40 Min.

Punktestand Fahrerwertung

Platz Fahrer (Team) Punkte
1. B. Saby (VW) 26
2. L. Alphand (Mitsubishi) 15
3. J. Kleinschmidt (VW) 12
4. S. Peterhansel (Mitsubishi) 11