Warm-up gemeistert, bereit für die Rallye Spanien: Volkswagen ist mit guten Zeiten in den vorletzten Saisonlauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft gestartet. Beim "Freien Training" setzten die dreimaligen Weltmeister Sebastien Ogier/Julien Ingrassia als insgesamt Zweitschnellste die beste Zeit eines Polo R WRC. Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila beendeten den Shakedown zur Rallye Spanien auf der sechsten, Andreas Mikkelsen/Ola Floene auf der siebten Position.

Die 2,97 Kilometer lange Strecke in unmittelbarer Nähe zum Servicepark in Salou bildete allerdings keinen für die kommende Rallye Spanien repräsentativen Abschnitt. Die Rallye Spanien ist mit ihrem Wechsel aus Schotter-Prüfungen am Freitag und Asphaltprüfungen am Samstag und Sonntag einzigartig im Kalender der Rallye-WM. Neben der Umstellung des Fahrstils von Schotter- auf Asphalt-Modus für die Fahrer stehen die Mechaniker am Freitagabend vor der Aufgabe, ein Rallye- in nur 75 Minuten gewissermaßen in ein Rennauto zu verwandeln.

Zunächst beginnt am Donnerstagabend die Rallye Spanien mit der spektakulären ersten Wertungsprüfung in Barcelona. Die Hauptstadt Kataloniens ist mit ihrer 3,2 Kilometer langen WP am Fuße des Montjuïc Gastgeber des stimmungsvollen Auftakts, der um 18:08 Uhr Ortszeit beginnt.

Sebastien Ogier: Die Rallye Spanien ist eine meiner Lieblingsrallyes im Kalender, nicht nur weil Julien und ich hier die letzten zwei Male gewonnen haben. Der Wechsel von Schotter auf Asphalt nach dem ersten langen Tag macht diesen WM-Lauf zu einer besonderen Herausforderung. Als Fahrer muss man sich sehr schnell von einer weicheren Schotterabstimmung an ein viel härteres Asphalt-Set-up gewöhnen, wo das Auto viel direkter reagiert und deutlich mehr Grip hat. Der Shakedown ist deshalb hier nicht ganz so aussagefähig, weil wir ab Samstag mit einem komplett anderen Auto unterwegs sind. Wir sind gut vorbereitet, der Polo funktioniert bestens - von mir aus kann es losgehen.

Jari-Matti Latvala: Bei dieser Rallye mit wechselndem Untergrund ist es wichtig, für Asphalt und Schotter ein passendes Set-up zu finden und alles in allem fühlte sich der Polo auch gut an. Es war heute Früh nicht ganz einfach, weil es zum Teil recht rutschig war. Deshalb bin ich es auch eher etwas zurückhaltend angegangen. Aber ich bin zufrieden - der Shakedown lief planmäßig. Jetzt freue ich mich auf die Rallye.

Andreas Mikkelsen: Rang drei in der Meisterschaft zu sichern, ist das oberste Ziel hier in Spanien. Denn ich würde gern bei der Rallye Großbritannien in drei Wochen frei von taktischen Zwängen fahren. Je nach Situation könnte es aber sein, dass ich schon hier in Spanien attackiere. Denn Rang zwei in der WM ist noch möglich. Wie auch immer: Der Shakedown heute diente allenfalls als Warm-up, der ohne Probleme für uns verlief. Was die Streckencharakteristik angeht, war er nicht besonders repräsentativ für das, was uns die kommenden Tage erwartet. So oder so - wir sind gut vorbereitet.

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: Die Rallye Spanien ist etwas Besonderes im Kalender. Den Wechsel von Schotter auf Asphalt gibt es nur hier. Auch der Shakedown heute war ein Mix aus diesen beiden Untergründen - wenngleich keine typische Rallye-Spanien-Prüfung. Sie diente heute eher als letzter Funktionstest für die Autos und als Warm-up für die Fahrer, um vor dem Auftakt heute Abend rechtzeitig in den Rallye-Modus zu wechseln. Wir sind zufrieden, alle Systeme laufen perfekt und das gesamte Team ist bereit für die Rallye Spanien. Nach den erfolgreichen Jahren 2013 und 2014 wollen wir hier erneut zeigen, was in uns steckt. Ich denke, wir stehen vor einer spannenden Rallye Spanien.