Sebastien Ogier hat zum dritten Mal in Folge die Rallye Mexiko gewonnen. Damit feierte der Volkswagen-Pilot den dritten Sieg in der dritten Saisonrallye 2015 und baute seine Führung in der Weltmeisterschaft deutlich aus. Im Ziel lag Ogier 1:18.8 Minuten vor Mads Östberg im Citroen. Das Podest wurde von Andreas Mikkelsen im zweiten Volkswagen Polo R WRC komplettiert.
Trotz Nachteil zum Sieg
Sebastien Ogier startete mit den schlimmsten Befürchtungen in die Rallye Mexiko. Der WM-Führende musste an den ersten beiden Tagen die Strecke für seine Verfolger von losem Schotter befreien und erwartete große Zeitrückstände. Trotz dieses Nachteils sicherte sich der Weltmeister neun Bestzeiten und lag ab der zweiten Prüfung ununterbrochen an der Spitze.
Durch Ausfälle seiner direkten Konkurrenten konnte Ogier sogar den Druck reduzieren, dennoch sicherte er sich den Sieg in der Power Stage und die maximale Punkteausbeute. "Wir können sehr stolz sein", jubelte der Sieger im Ziel. "Es hätte nicht besser laufen können. Das ist sicher einer der besten Siege meiner Karriere."
Duell der Norweger
Das Duell der Rallye spielte sich hinter dem Weltmeister ab. Ein Dreher von Citroen-Pilot Mads Östberg erlaubte es Andreas Mikkelsen am Samstagvormittag, nah aufzuschließen. Von diesem Moment an begann ein Sekundenduell um jeden Meter. Vor dem finalen Tag trennten die beiden Norweger lediglich 4,5 Sekunden. Volkswagen-Pilot Mikkelsen kämpfte erbittert, ein Dreher auf Guanajuatito kostete aber schließlich die entscheidenden Sekunden, um nochmals Boden auf seinen Landsmann gutzumachen. "Leider unterlief mir auf der langen Prüfung ein Dreher, aber ich musste es versuchen", schilderte er. "Aber der dritte Platz in Mexiko ist ein großartiges Ergebnis für mich und zeigt mir, dass ich im kommenden Jahr richtig angreifen kann."
6,3 Sekunden Vorsprung reichten Östberg zu Rang zwei - seinem besten Saisonergebnis. "Es war eine sehr gute Rallye und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden", freute sich Östberg. "Ich hatte das gesamte Wochenende zu kämpfen - auch mit mir selbst. Ich machte zu viel Druck und fand erst später eine gute Balance."
Auf dem vierten Rang sortierte sich Elfyn Evans ein. Der M-Sport-Pilot egalisierte damit sein bisher bestes Ergebnis bei einer WRC-Rallye. Die Top-5 wurden vom besten Hyundai-Piloten Dani Sordo komplettiert. Der Spanier kämpfte während der Rallye mehrfach mit Reifenschäden und Getriebeproblemen und verlor insgesamt knappe fünf Minuten zur Spitze.
Ford-Pilot Martin Prokop beendete die Rallye auf dem sechsten Rang. Zahlreiche Ausfälle der Top-Piloten erlaubten es den Teilnehmern der WRC2, weit nach vorne zu kommen. Nasser Al-Attiyah, der Sieger der WRC2, kam auf Platz sieben ins Ziel. Seine Ford-Markenkollegen Nicolas Fuchs und Jari Ketomaa - ebenfalls WRC2 - komplettierten auf Rang neun und zehn die Top-10.
Favoritensterben in Mexiko
Über die erste Etappe lieferten sich Sebastien Ogier und Thierry Neuville ein Duell um Platz eins, bis es durch einen Fehler Neuvilles auf der achten Wertungsprüfung abrupt endete. Der Hyundai-Pilot verlor nach einem Plattfuß die Kontrolle über sein Auto, rutschte von der Strecke und beschädigte sich den Kühler. Am Samstag war der Belgier unter Rally2-Reglement wieder am Start, erreichte trotz großem Zeitrückstand noch Platz acht und einen Zusatzpunkt in der Power Stage.
Der Profiteur dieses Ausfalls war Jari-Matti Latvala. Der Volkswagen-Pilot setzte das Duell um die Spitze am Samstag gegen Ogier fort. Auf der zwölften Prüfung musste aber auch der Finne die Segel streichen. In einer Kurve brach das Heck seines Polos aus, er traf einen Erdwall und riss sich die hintere Radaufhängung ab.
Für den spektakulärsten Zwischenfall der Rallye Mexiko sorgte am Freitagmorgen allerdings Ott Tänak. Er kam mit seinem Ford von der Strecke ab und rollte in ein Wasser-Reservoir. Innerhalb weniger Sekunden versank das Auto im See, Tänak und sein Beifahrer konnten sich aber unverletzt befreien. Sein Team kämpfte daraufhin stundenlang, um den Fiesta wieder zu reparieren. Trotz des vermeintlichen Erfolges sprang Tänaks Motor am Samstagmorgen nicht an und ein Restart war erst am Finaltag möglich.
Das Ergbenis der Power Stage:
1. Sebastien Ogier, Volkswagen 6:50.5
2. Andreas Mikkelsen, Volkswagen +5.6
3. Thierry Neuville, Hyundai +5.8
4. Jari-Matti Latvala, Volkswagen +7.4
5. Mads Östberg, Citroen +7.9
Die Fahrerwertung nach drei Saisonrallyes:
1. Sebastien Ogier, Volkswagen 81 Punkte
2. Andreas Mikkelsen, Volkswagen 47 Punkte
3. Thierry Neuville, Hyundai 35 Punkte
4. Mads Östberg, Citroen 32 Punkte
5. Elfyn Evans, Ford 26 Punkte
6. Jari-Matti Latvala, Volkswagen 19 Punkte
7. Dani Sordo, Hyundai 18 Punkte
8. Martin Prokop, Ford 14 Punkte
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