Die Rallye Schweden, die vom 12. bis zum 15. Februar stattfindet, ist das einzige wirkliche Schnee-Event des Jahres. Die Rallye ist seit 1973 fester Bestandteil des WRC-Kalenders und galt lange Zeit als Territorium der Skandinavier. Erst die beiden Franzosen Sebastien Loeb und Sebastien Ogier konnten diese Dominanz kurzzeitig unterbrechen.

Der Service Park ist traditionell am Flugplatz Hagfors angesiedelt, das Rallye-Zentrum Karlstadt befindet sich rund 300 Kilometer westlich der Hauptstadt Stockholm. Von dort aus starten die Piloten auf 308 gewertete Kilometer, die sich auf 21 Wertungsprüfungen verteilen. Bereits am Donnerstag beginnt die Action mit einem 1,9 Kilometer langen Super Special in Karlstadt, das am Freitagabend wiederholt wird.

In Schweden ist Präzision Trumpf, Foto: Sutton
In Schweden ist Präzision Trumpf, Foto: Sutton

Besuch in Norwegen

Am Freitag wartet die Rallye Schweden mit einem Abstecher nach Norwegen auf. Die Grenze wird während der Wertungsprüfung Röjden überschritten, die zuletzt 2011 im Programm war - damals in umgekehrter Reihenfolge. Auch die weiteren Prüfungen auf norwegischem Boden präsentieren sich teilweise in neuem Gewand und stellen die Piloten vor große Herausforderungen.

Am Samstag und Sonntag in Schweden kehren die WRC-Stars hingegen auf altbekanntes Terrain zurück. Ein besonderes Highlight erwartet Fans und Fahrer dabei am Sonntag auf der Prüfung Vargasen: Colin's Crest - eine berühmte Sprungkuppe, die den Autos Flüge von bis zu 41 Metern erlaubt.

Eine Unbekannte kann in Schweden meist ausgeschlossen werden: Das Wetter. Die Straßen sind mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, lediglich Neuschnee kann für die ersten Piloten auf der Strecke zum Problem werden. Ähnlich wie auf Schotter fungieren sie als Saubermacher für die nachfolgende Konkurrenz. Diese sieht sich hingegen mit den Spurrillen konfrontiert, die eine eigene Linienwahl beinahe ausschließen. Die teilweise meterhohen Schneeberge sowie Schneebänke am Straßenrand machen Präzision unverzichtbar. Bereits ein kleiner Ausrutscher kann zu riesigen Zeitverlusten führen, sollte sich das Auto im Schnee verkeilen.

380 Spikes rammen sich in Eis und Schnee, Foto: Sutton
380 Spikes rammen sich in Eis und Schnee, Foto: Sutton

Die Rallye Schweden vereinfacht durch ihre klare Charakteristik allerdings die Reifenwahl, denn es wird lediglich eine Sorte Winterreifen angeboten. Dieser ist etwas schmaler als sein Asphalt- und Schotterpendant und verfügt über rund 380 6,5 Millimeter lange Spikes. Somit ist fester Halt auf den eingeschneiten und teils verreisten Wegen Schwedens garantiert.

Klare Favoriten sind die Volkswagen-Piloten. Sebastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen reisen mit einer WM-Dreifachführung in den hohen Norden und können zusammen in Schweden vier Siege sowie zahlreiche Podestplatzierungen und Bestzeiten vorweisen. Als Geheimfavorit geht der Norweger Mads Östberg an den Start. Der Citroen-Pilot stand bei der Rallye Schweden bereits vier Mal auf dem Podest und visiert 2015 endlich seinen ersten Sieg im hohen Norden an.