Während sich Ari Vatanen auf der vierzehnten von insgesamt sechszehn Etappen der diesjährigen Dakar Rallye den Etappensieg vor Bruno Saby sichern konnte, kamen die beiden führenden Mitsubishi-Piloten Stéphane Peterhansel sowie Luc Alphand hintereinander auf den Rängen sieben und acht ins Ziel.

"Ich sagte Stéphane und Luc, dass sie die letzten 700 Kilometer vorsichtig fahren sollen", erklärte Mitsubishi-Teamdirektor Dominique Serieys die Taktik. "Da sie die gleichen Autos und ähnliche Fahrfähigkeiten haben, sagte ich ihnen den Abstand gleich zu halten und nicht zu pushen."

Das Volkswagen Team wahrte unterdessen seine Spitzenpositionen drei und fünf dank einer perfekten Teamarbeit: Bruno Saby erkämpfte sich im Race-Touareg den zweiten Platz auf der 518 Kilometer langen Prüfung von Kayes in Mali nach Tambacounda im Senegal. Damit bleibt der Franzose mit Copilot Michel Périn Fünfter der Gesamtwertung.

Jutta Kleinschmidt war nach 268 Kilometern gezwungen, einen Defekt an der Lenkung zu reparieren. Mit Hilfe von Teamkollege Robby Gordon und Beifahrer Dirk von Zitzewitz, die nur 14 Minuten später gestartet waren, tauschte das Damen-Team die beschädigten Teile gegen die intakten Baugruppen aus dem Race-Touareg des Amerikaners, der danach seinerseits auf die Hilfe eines in der Lkw-Wertung fahrenden Race-Trucks von Volkswagen angewiesen war.

Mit zwei Stunden Zeitverlust bleibt Jutta Kleinschmidt dank dieser eindrucksvollen Teamarbeit weiterhin Dritte der Gesamtwertung bei einer noch ausstehenden, 225 Kilometer langen Gelände-Etappe am Samstag. Mit einer 31 Kilometer langen Abschlussprüfung am Strand endet die Rallye am Sonntag in Dakar.

Am Samstag steht zuvor die letzte lange Etappe der 27. Ausgabe der Dakar Rallye auf dem Programm. Diesmal geht es nach 108 Kilometern Verbindungsfahrt über 225 Wertungskilometer von Tambacounda nach Dakar.

Stéphane Peterhansel, Mitsubishi, 1. Platz:
Ich bin glücklich hier zu sein. Wir trafen die notwendigen Vorkehrungen mit einem Schnorchel für die Flussdurchfahrt und kontrollierten die heutige Etappe. Die Nissans überholten uns und wir fuhren die Etappe langsam zu Ende. Morgen ist kein langer Tag. Ich kenne die Etappe gut und wir werden hoffentlich keine Probleme haben.

Luc Alphand, Mitsubishi, 2. Platz:
Wir sind zuversichtlich. Wir haben die Pace verändert und sind es heute leicht angegangen. Auf der sportlichen Seite kann ich Stéphane keine 25 Minuten mehr abnehmen, also haben wir uns dazu entschlossen beide Autos für Mitsubishi ins Ziel zu bringen. Heute war es wie eine Etappe bei der Tour de France. Wir verteidigten den Führenden im gelben Trikot und die anderen spielten herum. Vatanen und de Villiers überholten uns früh, aber wir schafften es das Auto ohne Probleme ins Ziel zu bringen. Flussüberquerungen sind immer eine heikle Sache. Wir stoppten um den Schnorchel zu benutzen. Stéphane fuhr zuerst, sehr langsam, aber das Wasserlevel war okay, nur rund 60 cm. Der Boden war hart und wir konnten die Reifen überprüfen. Der Rest der Etappe war einfach nur staubig.

Jutta Kleinschmidt (D), 35. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung:
Ein riesiges Dankeschön an Robby! Er ist ein sensationeller Mechaniker und hat in weniger als zwei Stunden meine Lenkung gewechselt. Kurz nach einer Wasserdurchfahrt nach 230 Kilometern ist ein ungewöhnlicher Defekt aufgetreten: Die Servo-Wirkung fiel aus, 40 Kilometer später funktionierte die Lenkung gar nicht mehr. Ich bin glücklich, weiterhin Gesamtdritte zu sein. Jetzt will ich nur noch sicher ankommen.

Bruno Saby (F), 2. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung:
Ein spannender Tag! Von Startplatz zehn aus fuhr ich 150 Kilometer im Staub von Jose Monterde. In den Dörfern mussten wir immer wieder auf 50 km/h abbremsen. Ich hielt bei Jutta, doch wir entschieden, dass es besser sei, wenn Robby ihr hilft. Als Carlos Sousa in einen Unfall mit einem Motorradfahrer verwickelt war, hielten wir ein weiteres Mal kurz. Trotzdem reichte es auf der schnellen, schönen und welligen Prüfung für Platz zwei im Tagesergebnis. Damit behalten wir unseren fünften Gesamtrang.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor):
Absolut genial, wie unsere Teams sich untereinander geholfen haben! Bruno bot seine Hilfe an, doch als der Umfang des Schadens klar wurde, fuhr er weiter und verteidigte als Tageszweiter den fünften Gesamtrang. Jutta und Fabrizia haben mit der Hilfe von Robby und Dirk in einer Meisterleistung die Lenkungselemente getauscht und bleiben Dritte. Danke an Robby und Dirk für den tollen Einsatz, die bis zum zweiten Kontrollpunkt Zweite waren und somit ein Top-Ergebnis geopfert haben.

Gesamtstand nach dreizehn von sechzehn Etappen

Platz Fahrer (Team) Etappenzeit Zeit/Rückstand
1. St. Peterhansel/J.-P. Cottret (Mitsubishi) 5:10.03 (8.) 49:46.23 Std.
2. L. Alphand/G. Picard (Mitsubishi) 5:10.11 Std. (7.) + 26.41 Min.
3. J. Kleinschmidt/F. Pons (VW) 6:56.25 Std. (35.) + 3:16.17 Std.
4. G. de Villiers/J.-M. Lurquin (Nissan) 5:01.53 Std. (3.) + 4:06.22 Std.