Nach der dreizehnten Etappe der Barcelona Dakar Rallye baute das Mitsubishi-Führungsduo Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret seinen Vorsprung auf die Teamkollegen Luc Alphand und Co-Pilot Gilles Picard von gut 23 auf über 27 Minuten aus. Gegenüber der drittplatzierten Jutta Kleinschmidt machten die beiden Mitsubishi-Fahrzeuge ebenfalls Boden gut.

Dennoch festigte Volkswagen drei Tage vor dem Ende der Rallye Dakar seine Ansprüche auf zwei Endergebnisse in der Spitzengruppe: Jutta Kleinschmidt und Beifahrerin Fabrizia Pons liegen nach der 370 Kilometer langen Prüfung von Bamako nach Kayes in Mali weiterhin ungefährdet auf dem dritten Gesamtrang der härtesten Wüsten-Rallye der Welt. Das Damen-Duo bewältigte im Race-Touareg den zweiten Teil einer insgesamt 1487 Kilometer langen Marathon-Prüfung mit dem sechstbesten Tagesergebnis.

Teamkollege Bruno Saby wahrte mit Beifahrer Michel Périn auf den staubigen und kurvenreichen Lateritpisten durch teils besiedeltes Gebiet mit Etappenplatz zehn seinen fünften Gesamtrang, den er sich am Vortag erkämpft hatte. Auch der dritte von einem 260 PS starken TDI-Turbodieselmotor angetriebene Race-Touareg erzielte ein gutes Ergebnis: Dakar-Debütant Robby Gordon aus den USA verbesserte sich mit Copilot Dirk von Zitzewitz trotz seiner ungünstigen 47. Startposition auf den Buschpfaden im Südwesten von Mali um eine Position auf Platz elf der Gesamtwertung und überholte dabei alleine 21 Autos sowie zahlreiche Motorräder.

Die Freitagsetappe führt dabei für die vorletzte lange Etappe in den Senegal. Nach 93 Kilometern Verbindungsfahrt vom Biwak in Kayes geht es dann von Sadiola in Mali über die senegalesische Grenze. Nach einiger High-Speed-Bereichen wird die Piste dann enger und die Autos müssen den Falémé Fluss überqueren. Die letzten Etappenkilometer führen dann durch viele Dörfer und einige kleinere Flüsse.

Stéphane Peterhansel, Mitsubishi, 1. Platz:
Es war ein guter Tag für mich. Die Etappe war nicht sehr lang. Am Anfang war sie sehr schnell. Aber nach 80 km kamen wir auf eine engere Strecke und gegen Ende wurde es wieder schneller. Ich startete als Zweiter, aber nach 120 km holte ich de Villiers ein und versuchte ihn zu überholen. Ich pushte hart und er verlor die Kontrolle über sein Auto und kam von der Straße ab. Ich übernahm die Etappenführung und kam mit einem guten Speed ins Ziel. Morgen wird eine sehr lange Etappe. Es wird sehr schmutzig und staubig sein. Es gibt auch jede Menge Bäume und wir überqueren einen Fluss. Wir werden versuchen den Rhythmus beizubehalten, da nur noch zwei lange Etappen zu fahren sind.

Luc Alphand, Mitsubishi, 2. Platz:
Es war heute sehr staubig. Giniel de Villiers ließ Stéphane überholen, aber nicht mich. Wir blieben hinter ihm. Die Pace war gut, aber wir haben erneut etwas Zeit auf Stéphane verloren. Das ist kein großes Problem. Es war ein guter Tag für das Team und wir kommen dem Ziel immer näher. Wir werden morgen beide vorne starten und die Pace kontrollieren.

Jutta Kleinschmidt (D), 6. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung:
Kurz vor CP1 konnten wir heute auf einer Asphalt-Passage Carlos Sousa überholen, ich habe mich richtig gefreut. Doch wenig später hatten wir einen Reifenschaden vorne links und er ging wieder an uns vorbei. Im Gegensatz zum ersten Teil der Marathon-Etappe war die Navigation relativ einfach.

Bruno Saby (F), 10. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung:
Eine weitere reibungslose Etappe. Wir sind den ganzen Tag hinter Jutta gefahren. Die Lateritpisten waren sehr schnell und wellig. Aufgrund der vielen Löchern waren sie somit relativ gefährlich. Wir sind mit Platz zehn auf der Etappe zufrieden. Michel Périn und ich wollen auf den letzten Etappen Gesamtrang fünf verteidigen.

Robby Gordon (USA), 16. Platz Tages- / 11. Platz Gesamt-Wertung:
Ein harter Tag! Staub, Staub und nochmals Staub beim Überholen. Als wir einen Reifen nach einem Schaden hinten rechts wechseln mussten, ließen sich die Radmuttern nicht gleich lösen. Umso schöner, dass wir uns trotzdem um einen Platz in der Gesamtwertung verbessert haben.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor):
Das größte Lob geht heute an die Race-Truck-Teams, die Tag und Nacht gearbeitet haben. Die Service-Mannschaft hatte es auf der Marathon-Etappe einfacher, denn sie musste nicht nach Bamako und konnte sich im Kayes verdient ausruhen. Wir haben heute die Strategie verfolgt, Jutta und Bruno sicher durch die Prüfung zu bringen. Robby sollte nach dem Zeitverlust am Mittwoch versuchen, eine gute Zeit zu fahren. Somit hat er sich eine bessere Startposition für die nächste Etappe erarbeitet.

Gesamtstand nach dreizehn von sechzehn Etappen

Platz Fahrer (Team) Etappenzeit Zeit/Rückstand
1. St. Peterhansel/J.-P. Cottret (Mitsubishi) 3:30.07 Std. (1.) 44:35.20 Std.
2. L. Alphand/G. Picard (Mitsubishi) 3:34.24 Std. (2.) + 27.33 Min.
3. J. Kleinschmidt/F. Pons (VW) 3:42.15 Std. (4.) + 1:30.55 Std.
4. G. de Villiers/J.-M. Lurquin (Nissan) 3:38.06 Std. (3.) + 4:15.32 Std.