Vier Tage vor dem Ende der Rallye Dakar hat sich auch nach der zwölften von sechzehn Etappen an der Spitze nichts verändert. Entsprechend liegen unverändert die beiden Mitsubishi-Stars Stéphane Peterhansel und Luca Alphand vor Jutta Kleinschmidt und Giniel de Villiers in Führung. Letzterer konnte sich dabei den heutigen Etappensieg sichern.

Beim deutschen Volkswagen Team freut man sich unterdessen darüber, dass auch weiterhin zwei Race-Touareg unter den fünf Bestplazierten anzutreffen sind. Vortages-Siegerin Jutta Kleinschmidt mit Beifahrerin Fabrizia Pons beendete die zwölfte Etappe, mit 586 Kilometern die zweitlängste der Wüsten-Rallye, nach siebeneinhalb Stunden Fahrzeit – die Verbindungsetappen über 233 Kilometer nicht mitgerechnet – als Sechste und nimmt im Gesamtklassement nunmehr schon seit acht Tagen den dritten Rang ein.

Zwei Plätze besser war auf der grenzüberschreitenden Prüfung von Kiffa in Mauretanien nach Bamako in Mali Bruno Saby mit Copilot Michel Périn, der den 260 PS starken Race-Touareg auf den vierten Rang steuerte. Damit verdrängten die beiden Franzosen den Mitsubishi-Piloten Nani Roma vom fünften Gesamtrang. Der bislang auf Position elf geführte Amerikaner Robby Gordon büßte mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz im dritten Volkswagen Race-Touareg durch einen Stoßdämpfer-Schaden rund zweieinhalb Stunden auf dem Weg zur zweiten Zeitkontrolle ein.

Entgegen dem ursprünglich am Mittwochabend im Marathon-Biwak vorgesehenen Parc fermé ist das Service-Verbot aufgehoben worden. Da die so genannten T5-Begleitteams allerdings bereits ins nächste Etappenziel nach Kayes gefahren sind, können lediglich die Mannschaften aus den Race-Trucks helfen. Volkswagen setzt zwei Race-Trucks mit je zwei Tonnen Ersatzteilen ein.

Am Donnerstag geht es nun weiter in Richtung Senegal. Nach einer 205 Kilometer langen Verbindungsfahrt folgt dann eine 370 km lange Etappe durch Schwarzafrika, welche von einer weiteren 93 km langen Verbindung zum Biwak gefolgt wird. Die Etappe beginnt in Manantali und bietet einige schnelle Passagen.

Stéphane Peterhansel, Mitsubishi, 1. Platz:
Heute ging es nur darum in einem Stück in Bamako anzukommen und das Auto nicht zu beschädigen. Es war eine sehr lange Etappe, die zwischen all den Bäumen wirklich anstrengend war. Es ist nicht sehr einfach. Es gab zu viel Staub und die Navigation war schwierig. Wir verloren die korrekte Route und etwas Zeit und es war schwer die Konzentration zu behalten. Ich überholte Jutta nach 40 km, aber dann verloren Luc und ich die Straße und sie überholte uns wieder. Das passierte zwei oder drei Mal.

Luc Alphand, Mitsubishi, 2. Platz:
Es war eine sehr anstrengende Etappe. Es war schwierig den Weg zwischen den Bäumen zu finden und dann hatten wir eine lange Verbindung in der Dunkelheit. Es war ein staubiger Tag. Zweimal waren wir vorne. Wir überholten uns gegenseitig und sobald man einen Fehler machte endete man wieder im Staub. Ich werde am Donnerstag als Dritter an den Start gehen. Es wird für Giniel schwierig werden zu navigieren und den Weg zu weisen. Es gibt heute Nacht keinen großen Service und wir müssen aufpassen und sichergehen, das wir Kayes erreichen. Dann sind es noch zwei lange Etappen und Dakar wird immer näher rücken...

Jutta Kleinschmidt (D), 6. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung:
Am schwierigsten war heute die Navigation. Am Anfang haben wir uns mit einer Gruppe von Fahrzeugen verfahren, dann fanden wir die Strecke wieder. Als 150 Kilometer vor dem Ziel hinten rechts ein Antriebswellenschaden auftrat, reduzierte ich mein Tempo.

Bruno Saby (F), 4. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung:
Der Tag heute war ereignislos. Michel hat die extrem schwierige Navigation perfekt bewältigt. Deshalb freuen wir uns besonders über den Lohn für diese Leistung, nämlich eine Verbesserung um eine Position in der Gesamtwertung.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor):
Es ist schön, dass wir Platz drei im Gesamtergebnis gewahrt haben und Bruno als neuer Fünfter noch näher an die Spitze gerückt ist, auch wenn wir uns ein etwas besseres Tagesergebnis erhofft hatten. Nun ist eine gute Teamleistung zusammen mit den Besatzungen der Race-Trucks gefragt, denn wir müssen die Autos perfekt für den zweiten Teil der Marathon-Etappe vorbereiten.

Gesamtstand nach zwölf von sechzehn Etappen

Platz Fahrer (Team) Etappenzeit Zeit/Rückstand
1. St. Peterhansel/J.-P. Cottret (Mitsubishi) 7:23.59 Std. (2.) 41:05.13 Std.
2. L. Alphand/G. Picard (Mitsubishi) 7:27.25 Std. (3.) + 23.16 Min.
3. J. Kleinschmidt/F. Pons (VW) 7:34.43 Std. (6.) + 1:18.47 Std.
4. G. de Villiers/J.-M. Lurquin (Nissan) 7:20.58 Std. (1.) + 4:07.33 Std.