Ein strahlender Jari-Matti Latvala steigt aus dem Auto im Servicepark der Rallye Spanien. Er hat alle drei Prüfungen des Samstagvormittags für sich entschieden und acht Sekunden auf WM-Konkurrent Sebastien Ogier gutgemacht. "Ich habe ein fantastisches Gefühl und alles war perfekt auf Asphalt mit dem Auto", jubelte der Finne.

Jari-Matti Latvala kann wieder Strahlen, Foto: Volkswagen Motorsport
Jari-Matti Latvala kann wieder Strahlen, Foto: Volkswagen Motorsport

Er weiß genau, was die Stunde geschlagen hat. Holt er die 28 Sekunden auf Ogier nicht mehr auf, ist der Franzose zum zweiten Mal Weltmeister. Ein schwieriges, aber nicht aussichtsloses Unterfangen. "Der Sieg wäre fantastisch, aber mir könnten die Kilometer ausgehen", überlegte der VW-Pilot. "28 Sekunden sind immer noch viel, aber ich halte den Druck aufrecht."

Ärgerlich über Schotter-Aussetzer

An Tag zwei ist der Finne der klare Dominator. Umso ärgerlicher für Latvala, dass er am Freitag mehr als 36 Sekunden liegenließ und somit seine Chancen beinahe auslöschte. "Ich bin ein bisschen verärgert, dass ich gestern auf Schotter nicht den Speed hatte. Es scheint, als wäre ich so konzentriert auf Asphalt gewesen, dass ich dabei den Schotter ganz vergessen habe", erklärte er.

Ogier bleibt gelassen

Ganz anders Ogier. Der Franzose dominierte den ersten Tag in Spanien und bleibt auch trotz acht verlorener Sekunden komplett ruhig. "Bis jetzt ist es ok", sagte der Weltmeister. "Ich kann es mir erlauben, ein bisschen zu verlieren." Zumal der VW-Mann genau weiß, wo er die Sekunden auf seinen Widersacher einbüßt.

"Ich verliere in den kniffligen Bereichen, die anspruchsvoll für die Reifen sind." Latvala müsse volles Risiko gehen und genau in diesen Bereichen Zeit gutmachen. Sobald die Strecken sauber und ohne großes Risiko zu meisten sind, seien die Zeiten gleich oder Ogier würde seinen Vorsprung sogar vergrößern.