Nächste Woche findet die Sommerpause mit der Rallye Finnland ihr Ende. Die drei Volkswagen-Piloten reisen als Erster, Zweiter und Dritter der Gesamtwertung an. WM-Leader Sebastien Ogier ist einer von gerade einmal vier Siegern der Rallye Finnland, die nicht aus Schweden oder Finnland stammen. Die Wahrscheinlichkeit eines finnischen Siegs liegt bei 82,5 Prozent - Vorteil Jari-Matti Latvala. Der Zweitplatzierte in der WM konnte seinen Teamkollegen bereits einmal auf heimischem Boden schlagen: 2010 feierte er - damals noch für Ford - vor Ogier - damals noch bei Citroen - den Sieg.

"Für jemanden, der nicht aus Nordeuropa stammt, ist es immer schwierig, die Rallye Finnland zu gewinnen - das hat die Historie dieses Events gezeigt", sagte Ogier. "Ich habe dort in der vergangenen Saison gewonnen, was mich besonders stolz gemacht hat. Das war ein großer Moment in meiner Karriere. Ich liebe es, in Finnland zu fahren - vor allem mit dem Polo R WRC. Mit einem einzigen Triumph auf finnischem Boden bin ich aber noch nicht zufrieden - ich will mehr! Ich weiß aber auch, dass es schwierig werden wird, dort zu gewinnen, weil die 'Fliegenden Finnen' im Starterfeld bei ihrer Heim-Rallye ihrem Namen alle Ehre machen werden."

Latvala betonte, dass ihm die schnellen Prüfungen liegen. "Meine Lieblingsprüfung an diesem Wochenende wird 'Mökkiperä' am Sonntag sein. Die sind wir seit vier Jahren nicht mehr gefahren. Dort geht es mit Vollgas mit bis zu 195 km/h bergauf und bergab. Das geht manchmal schon ziemlich auf den Magen", gestand er. "Nachdem ich im Vorjahr in Finnland einige Rückschläge zu verkraften hatte, will ich dieses Jahr natürlich wieder angreifen und im Idealfall auch meinen Teamkollegen Sebastien Ogier schlagen. Aber man muss auch die Konkurrenz, vor allem die Fahrer aus den nordischen Ländern, auf der Rechnung haben. Nach den zurückliegenden Rallyes denke ich, dass auch mein zweiter Teamkollege, Andreas Mikkelsen, ganz vorn dabei sein wird."

Mikkelsen hat in der WM 33 Zähler Rückstand auf Latvala. Er geht davon aus, dass die Rallye Finnland für ihn schwieriger wird als zuletzt die Rallye Polen, da dort viele Prüfungen für alle neu waren. "Die meisten Fahrer, die in Finnland antreten, haben bereits viel Erfahrung mit dieser Veranstaltung. Erfahrung und Selbstvertrauen sind dort sehr wichtig, um schnell zu sein", unterstrich er. "Nach meinem zweiten Platz bei der Rallye Polen muss ich sagen, dass es mir an Selbstvertrauen nicht mangelt. Und die Arbeit mit meinem Beifahrer Ola Floene läuft perfekt. Er hat bei der Rallye Italien auf Sardinien zum ersten Mal mit mir im Polo R WRC gesessen, und trotzdem hat unsere Zusammenarbeit sofort wieder perfekt geklappt. Daher freue ich mich auf die Rallye Finnland und gehe zuversichtlich an den Start. Am Ende erneut auf dem Podium zu stehen, wäre eine tolle Sache."