Nach den ersten beiden Prüfungen am Samstagvormittag - darunter die 53,69 Kilometer lange Otates - liegt Sebastien Ogier komfortabel an der Spitze. 49 Sekunden Vorsprung hat er auf seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der dank des Ausfalls von Mads Östberg Platz zwei übernommen hat. Auf Platz drei ist Hyundai-Pilot Thierry Neuville vorgestoßen. Platz vier hat Elfyn Evans inne, gefolgt von Martin Prokop und Benito Guerra. Auf Platz sieben findet sich Chris Atkinson wieder, dahinter reiht sich WRC2-Pilot Yuriy Protasov ein. Mikko Hirvonen und Kris Meeke, die unter Rally2-Reglement fahren, komplettieren die Top-10.

Am längsten Tag der Rallye Mexiko, an dem sieben Prüfungen mit einer Gesamtlänge von 170 Kilometern gefahren werden, musste Atkinson als Erster der WRC-Piloten auf die Strecken, da in umgekehrter Reihenfolge des Gesamtklassements vom Vortag gestartet wird. Guerra startete als Zweiter, gefolgt von Prokop, Neuville und Evans. Robert Kubica behielt seinen sechsten Startplatz, da die Reihenfolge festgelegt wurde, bevor er auf der abschließenden Zuschauerprüfung am Freitagabend seinen Boliden aufs Dach legte. Andreas Mikkelsen, Meeke und Hirvonen gingen als Letzte auf die Prüfungen, da sie unter Rally2-Regeln starten.

Östberg scheidet trotz Wikinger-Reparatur aus

Am Ende der ersten Prüfung des Tages, Ibarrilla, stand zum 14. Mal für Volkswagen ein Dreifachsieg zu Buche: Ogier fuhr vor Latvala und Mikkelsen die Bestzeit. Ein Drama erlebte Mads Östberg, der sich die linke hintere Aufhängung brach. "Ich bin zu schnell in eine Kurve, bin weit rausgerutscht und habe mit dem Heck eine Böschung getroffen", berichtete er.

Östberg und Beifahrer Andersson gaben ihr Bestes., Foto: Julian Porter/Twitter
Östberg und Beifahrer Andersson gaben ihr Bestes., Foto: Julian Porter/Twitter

Mit 15,1 Sekunden Rückstand auf Ogier beendete er die Prüfung und begutachtete den Schaden. Mit telefonischer Unterstützung des Teams versuchte er, ihn zu reparieren. "Natürlich wird das halten. Das ist eine Wikinger-Reparatur", erklärte er hinterher selbstbewusst - und sollte sich irren. Auf der Verbindungsetappe musste er ein weiteres Mal anhalten und die linke hintere Antriebswelle ausbauen. Schließlich musste der Norweger aufgeben. Nun bleibt ihm nur, am Sonntag unter Rally2-Regeln erneut zu starten.

Mikkelsen und Kubica mit Überschlägen

Auch in der WRC2 gab es Dramen. Während der Führende Protasov ohne Servolenkung fuhr und über Bremsprobleme klagte, überschlug sich Verfolger Lorenzo Bertelli. Knüppeldick kam es auf der zweiten Prüfung des Tages, Otates, als sich Andreas Mikkelsen und Robert Kubica überschlugen. Mikkelsen schnitt bei Kilometer zehn eine Kurve, Kubica erwischte es bei Kilometer 34. Auch Meeke kam nicht unversehrt im Ziel an. Seine Windschutzscheibe brach, als er ein paar Äste streifte.

"Ich tue, was ich kann, ich kann nicht mehr machen als das. Wenn man hier anfängt, Risiken einzugehen, kann man an den anderen Fahrern sehen, was passiert", meinte Latvala. Und auch Atkinson betonte, wie schwierig die Otates ist. "Die letzte Hälfte war so weich, es war lächerlich, wie Eis. Ich konnte nicht pushen. Sicherlich wird es heute Nachmittag besser."

Nach einem Service begeben sich die Piloten auf die zweite Durchfahrt der Ibarrilla. Es folgt eine verkürzte Version von Otates, genannt Otatitos. Die 16. Prüfung, El Brinco, wird in Mexiko live im Fernsehen übertragen. Zum Abschluss des Tages tragen die Piloten wie am Vortag auf einer Zuschauerprüfung Kopf-an-Kopf-Duelle aus.

Die Top-10 zum Mittagsservice an Tag drei

1. Ogier (Volkswagen) 2:40:49.7 Stunden
2. Latvala (Volkswagen) +49.0
3. Neuville (Hyundai) +3:51.6
4. Evans (Ford) +4:02.7
5. Prokop (Ford) +5:55.4
6. Guerra (Ford) +7:51.8
7. Atkinson (Hyundai) +9:29.5
8. Protasov (Ford,WRC2) +13:01.5
9. Hirvonen (Ford) +15:48.8
10. Meeke (Citroen) +16:42.0