Eine Prüfung in Schweden ist absolviert und endete mit einem überraschenden Führenden. Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen setzte sich mit 0.8 Sekunden Vorsprung an die Spitze vor Teamkollege Sebastien Ogier. "Das war ein guter Run für uns und ein guter Start in die Rallye", freute sich Mikkelsen, der gestand, am Anfang etwas vorsichtig gewesen zu sein. Weltmeister Ogier wirkte ebenfalls mehr als zufrieden mit dem Auftakt in die Rallye. "Platz zwei ist kein großes Drama, denn das hier war nur Show und die Rallye startet morgen."

Der erst Schlagabtausch fand auf der 1,9 Kilometer langen Super-Special Stage in Karlsstad - rund 300 Kilometer westlich von Stockholm - statt. Die Pferderennbahn war bedeckt von Schnee, trotz Dunkelheit war die Temperatur mit einem Grad unter null aber nicht all zu kühl. Die Piloten fuhren Duelle gegeneinander aus, was den Zuschauern einen besseren Vergleich der einzelnen Leistungen ermöglichte.

Besonders überzeugend präsentierte sich Ford-Rückkehrer Ott Tänak. Der Este schlug im direkten Duell Rallye-Urgestein Henning Solberg und setzte sich an Rang drei. Im finnischen Zweikampf der beiden Siegfavoriten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala hatte der Volkswagen-Pilot die Nase vorne, der sich 0.2 Sekunden vor seinem Landsmann auf Rang vier platzierte. "Das war wirklich nicht einfach, denn die Grip-Verhältnisse waren im Vergleich zum Vorjahr deutlich verändert", erklärte Latvala. Schwierig machten es auch die Vorgänger. Einige Piloten waren durch den losen Schnee auf der Strecke gerutscht und hatten damit falsche Linien in den Schnee gefahren.

3.2 Sekunden hinter der Spitze ist ein weiterer Sieg-Kandidat zu finden. Mads Östberg landete in seinem Citroen auf Rang sieben hinter Henning Solberg. "Ich bin recht ruhig, obwohl ich den auf mir lastenden Druck spüre - ich genieße das", erklärte der Norweger, der die letzten drei Jahre in Schweden immer auf dem Podest stand. "Wenn wir eine gute Rallye erwischen, ist der Sieg auf jeden Fall möglich - dafür werden wir kämpfen."

Kubica setzt auf Sicherheit

Die Top-10 komplettieren Juho Hänninen im bestplatzierten Hyundai, vor seinem Teamkollegen Thierry Neuville und dem zweiten Citroen-Mann Kris Meeke. Ford-Pilot Robert Kubica liegt nach seinem Duell gegen Sebastien Ogier auf Rang zwölf und hatte eine Erklärung für seine fünf Sekunden Rückstand zur Spitze. "Es lag sehr viel loser Schnee auf der Strecke und ich bin von der Linie abgekommen. Die Prüfung war wirklich sehr knifflig und eng und ich wollte kein Risiko eingehen", schilderte der Pole.

Für den zweiten Tag der Rallye hat diese Super-Special-Stage keine Auswirkungen. Seit dieser Saison wird kein Qualifying mehr ausgetragen, womit die Piloten in der Reihenfolge der Weltmeisterschaft auf die Strecke gehen. Damit könnte Sebastien Ogier am Donnerstag einiges an Zeit verlieren, denn der Weltmeister muss die Strecke für die anderen Piloten frei fahren. "Es ist schwierig einzuschätzen, ob ich morgen einen deutlichen Nachteil habe. Wenn es keine neuen Schneefälle gibt und es richtig kalt wird, ist es vielleicht nicht so schlecht. Normalerweise ist Position eins aber ein Nachteil", überlegte Ogier. Ab Freitag wird in umgekehrter Reihenfolge der Rallye-Wertung gestartet.