"Das Ziel ist klar: Wir müssen die Herstellerwertung gewinnen - das ist sehr wichtig für Citroen", erklärte Daniel Sordo im Interview mit Motorsport-Magazin.com vor einigen Monaten. Ende der Saison kann man sagen: Saisonziel verfehlt - und das nicht zu knapp. Mit 145 Punkten Rückstand kann Citroen den weit entfernten Volkswagen nur hinterherwinken. Von 2003 bis 2012 gewannen die Franzosen acht Mal den Hersteller- und neun Mal in Folge den Fahrertitel.

Citroen hatte 2013 wenig zu feiern, Foto: Sutton
Citroen hatte 2013 wenig zu feiern, Foto: Sutton

Der Unterschied zu diesem Jahr: Sebastien Loeb ist in Teilzeitrente und bei Citroen scheint nichts mehr zu funktionieren. Der neue Teamleader Mikko Hirvonen blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. In 13 Rallyes fuhr der Finne lediglich vier Mal aufs Podest - ein Sieg war nie dabei. Plötzlich passieren dem mehrfachen Vizeweltmeister Fehler, Ausrutscher und teils mehr als unglückliche Patzer.

Bei Citroen ist der Wurm drin. Bei 242 absolvierten Prüfungen holten Sordo und Hirvonen gerade einmal 23 Bestzeiten - nicht einmal zehn Prozent. Der ernüchternde Vergleich: Loeb gewann bei seinen vier Einsätzen für die Franzosen alleine 21 Prüfungen. Der klare Sieger in dieser Statistik ist Volkswagen, denn die Mannschaft holte 150 Bestzeiten.

Schuld ist laut Hirvonen aber weder die Leistung der Fahrer noch des DS3 WRC, sondern die übermächtigen Volkswagen. "Wenn wir die Prüfungszeiten aus diesem mit dem letzten Jahr vergleichen, sehen wir, dass wir uns verbessert haben. Aber Volkswagen ist wirklich, wirklich stark - in allen Bereichen. Unabhängig davon, bei welcher Rallye wir sind oder auf welchem Untergrund wir fahren. Sie können immer gute Zeiten fahren und zeigen ihre Stärke. Es ist wirklich hart, gegen sie zu kämpfen."

Jetzt heißt es: Dreck abschütteln und nach vorne blicken, Foto: Sutton
Jetzt heißt es: Dreck abschütteln und nach vorne blicken, Foto: Sutton

Nichtsdestotrotz siegte Loeb mit eben diesem Citroen DS3 WRC zwei Mal in dieser Saison und landete einmal auf Rang zwei - bei vier Teilnahmen. Selbst Sordo gewann eine Rallye. Hirvonen holte hingegen keinen einzigen Sieg und verlor immer mehr sein Selbstvertrauen. Viele Experten erkannten an der Strecke, dass seine Fahrweise immer vorsichtiger wurde und seine Zeiten damit immer mehr ins Mittelfeld abrutschten. Am Ende bleiben 126 Punkte und WM-Rang vier.

Nur drei Punkte dahinter sortierte sich Sordo ein - die nächste Ernüchterung für Citroen. Es ist hinlänglich bekannt, dass Sordo ein Spezialist für Asphalt ist, wie nicht zuletzt sein Sieg in Deutschland und zwei Podestplätze beweisen. Umso schwächer zeigte sich der Spanier hingegen auf Schotter. Lediglich ein Mal stand er auf dem Podest, für Australien wurde er sogar aussortiert.

Für Citroen heißt es nun, den ganzen Frust abschütteln und nach vorne blicken. Mit Kris Meeke und Mads Östberg geht 2014 eine komplett neue Fahrerpaarung an den Start. Die glorreichen Zeiten, in denen Citroen von Anfang an zu den Favoriten und Gewinnern zählte, scheinen mit dieser Paarung allerdings dahin.