Dass eine offene Tür fatale Folgen haben kann, haben Dani Sordo und Beifahrer Carlos del Barrio bereits bei der Rallye Argentinien bewiesen. Del Barrio war derart damit beschäftigt, die sich immer wieder öffnende Beifahrertür zu schließen, dass er sich nicht mehr auf den Aufschrieb konzentrieren konnte. Die Folge war, dass er und Sordo in einer Kurve einen Abhang hinunterrutschten.

Die Tür ging immer wieder auf., Foto: Twitter
Die Tür ging immer wieder auf., Foto: Twitter

Auch Jari-Matti Latvala führt seinen tragischen Ausfall bei der Rallye Deutschland auf eine nicht richtig geschlossene Tür zurück. Auf der ersten Durchfahrt der Arena Panzerplatte hatte der Finne mit der Beifahrerseite des Autos einen Hinkelstein getroffen, der einen deutlichen Schaden an der Verkleidung des Autos verursachte. Nach dem Mittagsservice und einigen Reparaturen hatte Beifahrer Miikka Antilla Schwierigkeiten, die Tür zu schließen.

"Wir haben versucht, Kabelbinder und andere Gurte zu verwenden, um sie zu befestigen, aber leider ging sie immer wieder auf. Also musste mein Beifahrer sie mit einer Hand festhalten und mit der anderen versuchen, die Seiten des Aufschriebs umzublättern", schilderte Latvala die schwierige Ausgangslage vor der zwölften Prüfung der Rallye Deutschland.

Auf der Stein und Wein 2 kam es dann zu der fatalen Szene. "An einer Stelle kam die Ansage vielleicht etwas spät, um zu bremsen, und ich konnte das Auto nicht mehr ausreichend verlangsamen - es war extrem rutschig", berichtete Latvala. "Wir kamen weit raus und haben einen Stein oder so etwas getroffen und haben uns dabei die hintere Aufhängung beschädigt. Ich habe versucht, langsam weiterzufahren, aber dann hat die Aufhängung komplett den Geist aufgegeben." Latvala verlor die Kontrolle über den Polo R WRC und verschwand im Gebüsch. Dabei seien jedoch keine weiteren Schäden am Auto entstanden.

Nichtsdestotrotz bedeutete der Unfall das Aus für Latvala und das Ende aller Sieghoffnungen. VW büßte damit zum zweiten Mal im Laufe der Rallye Deutschland die Chance auf einen Erfolg beim Heimevent ein, denn wie Ogier schied Latvala recht komfortabel in Führung liegend aus. "Es ist eine große Enttäuschung für Volkswagen und auch für mich und viele andere Menschen natürlich", meinte der Finne. "Aber Rallyes sind manchmal so. Es kann wirklich, wirklich hart sein." Latvala bleibt nur, wie Teamkollege Ogier unter Rally2-Regeln am Sonntag erneut zu starten und zumindest auf Punkte in der Power Stage zu hoffen.