Heiß und rau mit ein bisschen Regen zwischendurch - das scheinen die Bedingungen zu sein, in denen sich Thierry Neuville am wohlsten fühlt. Wie bereits in Mexiko ist der Belgier auch in Griechenland wieder auf Podestkurs. "Ich denke, für uns gibt es in dieser Beziehung kein Geheimnis. Unser Ziel war einfach - auf der Strecke zu bleiben, sorgsam mit dem Auto umzugehen und in den rauen Bereichen vorsichtig zu sein", lachte Neuville nach dem Samstag.

Im Gegensatz zu vielen anderen Rallyes, bei denen der Belgier irgendwann zu schnell wurde und schließlich die Kontrolle über seinen Fiesta verlor, fährt er in Griechenland schnell, aber immer kontrolliert. An sein möglicherweise zweites Karriere-Podest in der WRC will er im Moment aber noch nicht denken, zu groß ist die Gefahr, dass der Sonntag noch einige Probleme bereithalten könnte.

Östberg zwischen Frust und Hoffnung

Eine Menge dieser Probleme erlebte Marken-Kollege Mads Östberg. Der Norweger arbeitete sich aber trotz einer losen Spurstange und einem Reifenplatten wieder auf den sechsten Rang nach vorne. "Es war ein schwieriger Tag, aber auf keinen Fall eine Katastrophe", lachte der Norweger. Schließlich sei er mit dem richtigen Setup und einer problemfreien Fahrt durchaus in der Lage gewesen, gute Zeiten zu fahren. "Es war nicht der Tag, den wir uns erhofften, aber wir sind wieder auf P6 nach vorne, und das hatten wir uns erhofft."

Vom Leader zum Punktelosen in einer Prüfung - Evgeny Novikov musste es schmerzlich erleben, Foto: Sutton
Vom Leader zum Punktelosen in einer Prüfung - Evgeny Novikov musste es schmerzlich erleben, Foto: Sutton

Evgeny Novikov hatte wahrscheinlich viele Hoffnungen, als er am Freitagabend in Führung liegend ins Bett ging - mit dem Desaster, dass ihn am Samstag erwartete, hätte er in seinen kühnsten Träumen aber wahrscheinlich nicht gerechnet. Nach der Berührung mit einem Felsen kämpfte der Russe mit einem Reifenschaden, der infolgedessen die rechte Seite des Fiesta beinahe lahmlegte, da Aufhängungsteile, Bremsscheiben und -schläuche beschädigt waren.

Zurückgefallen auf Rang elf arbeitete sich der Ford-Mann im Verlauf des Samstags zwar wieder bis in die Top-9, geplant war das aber sicher anders. "Der heutige Tag war enttäuschend, aber morgen ist ein anderer Tag und wie wir im letzten Jahr gesehen haben: es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist", gab sich der Russe kämpferisch.