Nichts und niemand scheint Sebastien Ogier in seinem Volkswagen Polo R WRC stoppen zu können. Der Franzose führt nach der fünften Wertungsprüfung der Rallye Argentinien mit etwa 16 Sekunden Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Sebastien Loeb. Selbst Dani Sordo, auf den er in der zweiten Wertungsprüfung auflief und ihn Zeit kostete, konnte Ogier nicht davon abhalten, einmal mehr die Pace vorzugeben. Anfangs noch sauer, sieht er den Zwischenfall mit etwas Abstand gelassen. "Das gehört zum Rallye-Sport dazu."

Das Erfolgsgeheimnis der ersten Etappen ist für den WM-Führenden die Reifenwahl. "Am Nachmittag haben wir uns für vier weiche und zwei harte Michelin entschieden. Das war sicher nicht die schlechteste Wahl." Teamkollege Jari-Matti Latvala war hingegen nicht vollends zufrieden nach dem zweiten Tag der Rallye Argentinien. "Ein Tag mit Höhen und Tiefen für uns. Vom Tempo her waren wir heute grundsätzlich vorn dabei - wie etwa auf der ersten und dritten Prüfung. Auf der zweiten war ich an einer Stelle etwas zu schnell und habe einen Stein unglücklich getroffen."

Der Finne konnte die Fahrt fortsetzten, hatte aber von diesem Zeitpunkt an mit Problemen zu kämpfen. "Nach dem Treffer funktionierte meine Handbremse nicht mehr, die wir in Spitzkehren einsetzen, um das Auto herumzuwerfen." Zudem hatte er gegen Ende der Prüfungen mit abbauenden Reifen zu kämpfen, was zusätzlich Zeit kostete. Im Service konnten die Mechaniker das Problem an der Handbremse zunächst lösen, im Verlauf der Rallye fiel sie jedoch erneut aus. "Ich hätte mehr aus diesem Tag machen können, deswegen bin ich nicht ganz glücklich", bilanzierte Latvala, der mit 40,7 Sekunden Rückstand auf Rang vier liegt.

Der dritte im VW-Bunde, Andreas Mikkelsen, zeigte sich nach Rang sechs hochzufrieden. "Alles entwickelt sich in die richtige Richtung: Die Zeiten werden besser und ich fühle mich von Meter zu Meter wohler im Polo R WRC. Das Ergebnis stimmt auch - gern würden wir natürlich auch an den kommenden beiden Tagen so weitermachen." Lob gibt es auch von oberster Stelle, Volkswagen Motorsportdirektor Jost Capito ist mit seiner Truppe rundum zufrieden. "Ein Tag wie der heutige ist einer nach dem Geschmack eines Motorsport-Direktors. Jeder im Team hat dazu beigetragen, dass wir nach so schwierigen Prüfungen in Führung liegen." Mechaniker, Fahrer und Beifahrer hätten schlichtweg starke Leistungen erbracht. "Kurzum: Ich bin stolz auf die gesamte Truppe", so Capito.