Ford war mit eine Armada an Fahrzeugen nach Portugal gereist und erhoffte sich Großes. Am Ende musste M-Sport erneut den anderen beim Feiern zusehen und schaffte mit Evgeny Novikov lediglich den vierten Rang. Der Russe selbst freute sich zwar, als einer der wenigen die Rallye ohne Ausrutscher beendet zu haben, Glück sieht aber anders aus. "Der vierte Rang ist ein gutes Ergebnis für uns, aber ich bin immer noch nicht besonders happy über die Zeiten", so die eher zurückhaltende Aussage des Ford-Piloten.

Am schlimmsten ist für Novikov die Tatsache, dass er über das gesamte Wochenende auf Angriff fuhr - heraus kam aber wenig. "Der vierte Platz war definitiv das Maximum, das ich an diesem Wochenende erreichen konnte", gab der Russe ehrlich zu.

Deutlich mehr erreichen können hätte Teamkollege Mads Östberg. Nach einer Prüfungsbestzeit lag der Norweger am Freitag in Führung, crashte seinen Fiesta aber nach einem Fehler. Am Ende reichte es unter Rally2 sogar noch zum achten Rang und zwei Punkten in der Power Stage. "Wenn man sich ansieht, wie wir nach unserem Fehler am Freitag zurückgekommen sind, dann hatten wir eine sehr gute Rallye", resümierte Östberg.

Durch diesen Ausfall musste er zudem als Erster auf die staubigen Pisten und holte dennoch am Sonntag drei Bestzeiten. "Wir hatten eine gute Pace und das Auto arbeitete über das Wochenende sehr gut", so Östberg, der trotz aller Frustration über den möglicherweise verlorenen Sieg positiv in die Zukunft blicken wollte. "Wir wissen nun, dass es möglich ist, Rallyes zu gewinnen - und ich bin recht sicher, dass das bald passieren wird."

Der zweite Ausrutscher im Bunde war Thierry Neuville, der sich gleich mehrere Patzer erlaubte. Am Samstag schied der Belgier auf WP6 nach einer Berührung mit einem Baum aus, am Sonntag verlor er unter Rally2 viel Zeit, als er von der Strecke abkam. Die Begründung: Seine Augen waren so trocken, dass er blinzeln musste und daher für Sekunden die Strecke nicht sah. "Es war eine enttäuschende Rallye für uns, aber ich kann nur sauer auf mich selbst sein", so die klare Aussage.

Nasser Al-Attiyah lernt noch mit dem Fiesta, Foto: Sutton
Nasser Al-Attiyah lernt noch mit dem Fiesta, Foto: Sutton

Über das gesamte Wochenende konnte Neuville nach eigenen Angaben nicht die gewünschte Leistung abrufen, der Fiesta hätte aber zu jeder Zeit funktioniert. "Fahrfehler können passieren, aber wir müssen sicherstellen, dass sie nicht zu oft passieren", kritisierte sich der Belgier selbst, der dieses Wochenende nun gut abspeichern und sich auf Argentinien konzentrieren möchte.

Unauffällig, aber konstant war Nasser Al-Attiyah unterwegs. Er fuhr ohne großes Aufsehen oder Fehler auf den fünften Rang. "Das ist ein fantastisches Ergebnis für uns", strahlte der Sieger der Rallye Dakar 2011. "Unsere Zeiten verbessern sich stetig, aber dieses Auto ist in diesem Jahr neu für uns und wir lernen immer noch."