Der zweite Tag der Rallye Monte Carlo begrüßte die Piloten mit Eis, Schnee und frostigen Temperaturen. Am wenigsten machten die äußeren Bedingungen aber wie bereits am Vortag Sebastien Loeb aus. Der Citroen-Pilot konnte am Vormittag zwar keine Prüfung für sich entscheiden, dennoch blieb sein Vorsprung von 1:17,9 Minuten auf Sebastien Ogier nahezu konstant.

Viel Spaß machte dem neunfachen Weltmeister der Auftakt in den zweiten Tag allerdings nicht. "Es war eine schnelle Stage, aber auch sehr rutschig. Es gab auf der Straße kaum Grip, dafür aber eine Menge Schnee. Es war eher stressig als genussvoll", machte Loeb keinen Hehl aus seiner Gefühlslage. Auf der finalen Prüfung des Vormittags musste er sich erneut Ogier geschlagen geben und bezeichnete seine Fahrt als etwas zu vorsichtig.

Ogier legte zu Beginn des Tages gleich wieder mit einer Bestzeit los und nahm Loeb auf Labatie D'Andaure 5,4 Sekunden ab. Nur eine Prüfung später schlug der Altmeister aber zurück und schnappte sich vier Sekunden von seinem Vorsprung zurück. Vor dem Service nahm ihm Ogier zwar wieder etwas Zeit ab, doch viel Boden konnte der zweitplatzierte Volkswagen-Pilot nicht gutmachen.

Sordo bekommt Druck von Novikov

Hinter den beiden Franzosen spitzt sich das Duell um Rang drei weiter zu. Daniel Sordo konnte seinen dritten Rang gegen Mikko Hirvonen wieder zurückgewinnen, doch durch seine Bestzeiten auf WP6 und 7 mischt auch M-Sport-Pilot Evgeny Novikov im Geschehen mit. Dem Russen fehlen lediglich 7,6 Sekunden auf den ersehnten Podestplatz. Hirvonen muss sich zunächst mit Platz fünf begnügen.

Jari-Matti Latvala fühlt sich im Polo R WRC noch nicht so wohl, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala fühlt sich im Polo R WRC noch nicht so wohl, Foto: Sutton

Zugutekam Novikov ein erneuter Patzer von VW-Pilot Jari-Matti Latvala. Der Finne verlor auf WP5 31,8 Sekunden auf die Spitze, weil er den Polo R WRC bei den schneereichen Bedingungen nicht verstand. "Ich bekomme kein Gefühl und komme auf dem Schnee nicht gut zurecht - das ist nicht gut", machte Latvala deutlich. Dem ehemaligen Ford-Piloten fehlen auf Rang sechs mittlerweile 2:54,8 Minuten auf Loeb, wenngleich er vor dem Service etwas positiver gestimmt war. "Letztlich kann ich sagen, dass ich nun etwas das Gefühl gefunden habe und etwas Selbstvertrauen für das Auto bei diesen Bedingungen entwickelt habe."

Mit zwei Zeiten unter den Top-3 war auch Mads Östberg wieder etwas mit der Rallye versöhnt, wenngleich er seine Position nicht verbessern konnte und weiterhin auf dem neunten Rang hinter Bryan Bouffier liegt. "Ich bin glücklich, dass ich auf dieser Asphalt-Prüfung eine gute Zeit fahren konnte", freute sich der Norweger über Rang drei. "Das beweist, dass die Veränderungen meiner Fahrweise auf Asphalt erste Früchte tragen." Die Top-10 werden von Martin Prokop komplettiert.