Der letzte Lauf der WRC-Saison 2012 wird auch die letzte Veranstaltung sein, bei der Ford als Werksteam auftritt. Dementsprechend hoch ist die Motivation, das Engagement in Spanien mit einem guten Ergebnis zu beenden. Zudem geht es für die beiden Ford-Piloten Jari-Matti Latvala und Petter Solberg noch um Platz drei in der Meisterschaft.

Keine schlechten Karten hat Latvala, der in Frankreich bereits auf Asphalt überzeugen konnte und zudem in Spanien letztes Jahr Dritter wurde. "Es ist ein Traum von mir, eine Asphaltrallye zu gewinnen und ich habe immer schon gedacht, dass Spanien mir dazu die beste Möglichkeit bieten könnte", erklärte der Finne. "Aber um in Schlagdistanz zu sein, muss ich nach dem ersten Tag auf Schotter in einer guten Position sein." Eine gute erste Etappe würde ihm eine Basis schaffen von der aus er rausgehen, und an den beiden Tagen auf Asphalt sein Bestes geben könne.

Tests geben Selbstvertrauen

Die Straßen seien glatter und weiter als bei anderen Events und da sie öffentlich seien, würden sie auch auf einem hohen Level instandgehalten, erklärte Latvala weiter. "Es wurde viel repariert, damit wir an weit weniger Stellen die Kurven schneiden können, das geht jetzt nur noch auf ein paar Prüfungen." Da nun weniger Dreck auf die Fahrbahn geschleudert würde, seien die Bedingungen für alle gleich, argumentierte der Ford-Pilot.

Latvala bereitete sich am Mittwoch mit mehr als 200 Testkilometern auf die Mischbedingungen vor. "Es war feucht und kühl am Morgen und später am Tag komplett trocken", berichtete er. "Es war eine gute Erfahrung, denn die Rallye ist später im Jahr als normal und das ist die Art von Bedingungen, die wir wahrscheinlich erleben werden."

Lieber Gold als Bronze

Teamkollege Petter Solberg kann bereits auf reichlich Erfahrung in Spanien zurückgreifen, denn er startet bereits zum elften Mal bei dem Event rund um Salou. Sein bestes Ergebnis war dabei der zweite Platz im Jahr 2010. Auch Solberg absolvierte einen Test auf Asphalt. Am Dienstag spulte der Norweger an die 250 Kilometer ab, die er als die beste Testsession des Jahres bezeichnete. "Ich habe die Arbeit wirklich genossen und sie hat mir zusätzliches Selbstvertrauen für die Rallye gegeben", erklärte er. "Mein Ziel ist klar - ich will dorthin fahren und versuchen zu gewinnen."

Das sei ihm wichtiger als Rang drei in der WM. "Wenn ich Rang drei in der Meisterschaft einfahre, dann ist das ein Bonus, aber eine Goldmedaille für den Gewinn der Rallye würde mir mehr bedeuten als eine bronzene für die Meisterschaft", so Solberg. Er glaubte, dass viele Fahrer hart pushen werden, da es der letzte Saisonlauf ist und die Titel in Fahrer- und Herstellerwertung bereits vergeben sind. "Es ist eine großartige Rallye und der Asphalt ist schnell und glatt. Hier kommt die WRC dem Wettkampf auf einer Rundstrecke am nächsten. Die gemischten Untergründe bringen etwas Abwechslung in die Serie, aber ich bin nicht besonders scharf darauf, in der gleichen Prüfung auf Asphalt und Schotter zu fahren. Es sollte entweder das eine oder das andere sein", stellte der 37-Jährige klar.