Während es im Verlauf des Tages bei Citroen noch hieß, es werde keine Teamorder geben, entschied sich die französische Mannschaft nun doch um. Teamchef Yves Matton bestätigte, dass die beiden Piloten darüber informiert wurden, ihre Positionen zu halten. Damit sollte, abgesehen von technischen Defekten oder anderen Problemen, Sebastien Loebs 70. Sieg in der WRC nichts mehr im Wege stehen.

Vor allem ging es bei dieser Entscheidung um die Konstrukteurs-Meisterschaft, weshalb Citroen nicht in der Position sei, Risiken einzugehen. "Ich sprach mit den Fahrern und beide erzählten mir, dass sie heute Morgen mit hohem Tempo fuhren", begründete Teamchef Matton seine Entscheidung, den internen Kampf zu beenden.

Denn sollten sich Loeb und Hirvonen nicht untereinander Druck machen und so vielleicht für Flüchtigkeitsfehler sorgen, besteht die große Chance auf den zweiten Doppelsieg des Jahres, da Dani Sordo bereits über eineinhalb Minuten Rückstand auf die Spitze hat. "Ich war heute Morgen sehr überrascht, dass wir einen so großen Abstand zu Dani herausfahren konnten", schilderte Matton, "und ich traf deshalb die Entscheidung und weil die beiden heute Morgen gegeneinander kämpften."

Leicht fiel Matton die Entscheidung war angeblich nicht, aber das Wohl des Teams stand im Vordergrund. "Die Entscheidung ist nach Portugal, wo Mikko den Sieg holte und dann disqualifiziert wurde, schwieriger, aber dabei geht es eher um das Menschliche", rechtfertigte sich der Teamchef, der nochmals darauf hinwies, dass ein eigenverursachtes Problem inakzeptabel gewesen wäre.

Zumindest äußerlich zeigte sich Hirvonen diplomatisch. "Nach Portugal ist es wichtig für uns, so viele Punkte wie möglich zu holen", erklärte der Zweitplatzierte der Rallye Argentinien. "Es wäre ein schöner Kampf geworden, aber ich habe verstanden und muss meinen Job machen." Sein Teamkollege Loeb zeigte Mitgefühl. "Der Kampf ist vorbei, aber wir müssen ins Ziel kommen. Der Kampf war interessant und es muss für Mikko frustrierend sein, aber wir verstehen beide die Teamentscheidung", sagte Loeb.