Die Rallye Argentinien wird für Ford keine gewöhnliche sein, da nicht Jari-Matti Latvala, sondern Dani Sordo für das Team auf Punktejagd gehen wird. Vergangene Woche absolvierte der Spanier seine ersten Kilometer mit dem Ford Fiesta. "Obwohl ich nur wenig Zeit hatte, um mich an das Auto zu gewöhnen, fühlte ich mich direkt wohl. Ich bin zunächst mit einem Basis-Setup auf die Strecke gegangen, das gut zu meinem Fahrstil passt", schilderte der eigentliche Prodrive-Pilot seine ersten Eindrücke.

Darauf möchte er nun beim Shakedown aufbauen und seine Abstimmung weiter verfeinern. Das wird entscheidend, denn bei nur einer Rallye, die ihm mit Ford zur Verfügung steht, strebt Sordo das bestmögliche Resultat an. "Natürlich möchte ich beweisen, dass die Entscheidung richtig war, mir diese Chance zu geben", verriet der Spanier, der sich Punkte als klares Ziel gesteckt hat.

Eine echte Marathon-Rallye

Petter Solberg freut sich ebenso auf die Rallye Argentinien, die sein 180. WRC-Lauf werden wird. Allerdings wird seine Erfahrung sich nur teilweise auszahlen, denn es werden in Südamerika insgesamt 120 Kilometer mehr gefahren als in den vergangenen Jahren. "Wir fahren hier keinen Sprint, sondern eine echte Marathon-Rallye", bilanzierte der Norweger, der davon ausgeht, einige Fahrer würden ihre Taktik ändern.

Die Fans feiern die WRC-Piloten in Argentinien, Foto: Sutton
Die Fans feiern die WRC-Piloten in Argentinien, Foto: Sutton

Aus diesem Grund wird Solberg die Rallye langsam angehen und erst versuchen, die passende Geschwindigkeit zu finden. "Wenn nötig, können wir später immer noch attackieren." Der Ford-Pilot liegt aktuell auf der zweiten Position in der WM und könnte mit einem Sieg in Argentinien die Führung übernehmen.

Gleichzeitig ist er sich darüber im Klaren, dass das kein einfaches Unterfangen wird. "Es ist eine schwierige Rallye. Insbesondere auf den Prüfungen der letzten Etappe, die in großer Höhe liegen, kann uns das Wetter das Leben zusätzlich erschweren. Nebel und sogar Eis sind hier keine Seltenheit", schilderte der Norweger, der trotzdem gerne anreist. "Dennoch liebe ich diese Veranstaltung, vor allem wegen der einmaligen Atmosphäre. Überall auf den Prüfungen feuern uns die Zuschauer an. Sogar auf den Verbindungsetappen jubeln uns die zahlreichen Fans zu. Die Leute hier sind wirklich sehr enthusiastisch und lieben den Rallye- Sport."