Die Rallye Argentinien, die vom 26. bis 29. April stattfindet, wird eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Europa geben die Piloten nun wieder in Südamerika Gas. Hier wird sich zeigen, ob Ford unter normalen Wetterbedingungen eine Chance gegen Citroen hat.

Das Zentrum der Rallye ist erneut in Villa Carlos Paz, das rund 700 Kilometer nord-westlich der Hauptstadt Buenos Aires liegt. Aus dem Service-Park brechen die Crews zu insgesamt 502,73 gewerteten Kilometern auf. Durch die 120 Kilometer, die damit mehr gefahren werden als noch im letzten Jahr, wird sie die längste Veranstaltung seit der Safari Rallye im Jahr 2002 werden.

Die Rallye Argentinien ist bei Fans und Fahrern beliebt, Foto: Sutton
Die Rallye Argentinien ist bei Fans und Fahrern beliebt, Foto: Sutton

Bekannt ist Argentinien vor allem für seine Sprünge, die Wassergraben und die atemberaubende Natur. Doch um sich diese anzusehen, werden die Piloten nicht so viel Zeit haben, denn eine anspruchsvolle und lange Rallye steht auf dem Programm, bei der vor allem der Streckenuntergrund eine entscheidende Rolle spielen wird.

Denn der Boden besteht aus einem Mix von rauen und steinigen Passagen und auch sandigen, schnellen Bereichen. In Letzteren ist die Gefahr groß, sich einen Reifenschaden zu holen, da immer wieder große Steine auf die eigentlich feine Oberfläche getragen werden. Ein weiteres Problem könnten die Spurrillen werden, die sich in Argentinien sehr schnell bilden. Damit wird die Wahl der Startposition nach dem Qualifying erneut zur Herausforderung. Das Wetter, das in Südamerika sehr kritisch ist und zwischen strahlendem Sonnenschein und eisüberzogenen Flächen wechseln kann, macht die Entscheidung zudem schwierig.

Sebastien Loeb konnte bereits sechs Mal in Argentinien gewinnen, Foto: Sutton
Sebastien Loeb konnte bereits sechs Mal in Argentinien gewinnen, Foto: Sutton

Als buchstäblicher Höhepunkt kann die Prüfung El Condor betrachtet werden, die am Sonntag den Abschluss vor der Powerstage bildet. Sie ist zwar nur 16,32 Kilometer lang, führt aber zum höchsten Punkt der Rallye und hat noch eine weitere Besonderheit: sie endet auf Asphalt. Allerdings wurde diese Mischung der Untergründe von vielen Piloten als viel zu gefährlich eingestuft, da die Boliden mit den weichen Schotterreifen auf Asphalt unkontrollierbar wurden. "Das war nicht interessant, das war dumm", war Sebastien Loebs klares Statement.

Doch auch wenn dem Weltmeister diese Prüfung nicht gefiel, siegte er im vergangenen Jahr in Argentinien, wie bereits die fünf Jahre zuvor. Damit ist er auch für das diesjährige Event der Mann, den es zu schlagen gilt. Spannend wird zu beobachten sein, wie Dani Sordo sich bei seiner ersten Rallye mit dem Ford Fiesta RS WRC schlägt und ob Petter Solberg nun vielleicht seinen ersten Sieg im neuen Team einfahren kann. Das würde zugleich die Führung in der Weltmeisterschaft bedeuten.