Die Rallye Portugal sorgte für pures Chaos bei allen Beteiligten. Mikko Hirvonen scheint der einzige Top-Pilot, der sich halbwegs schadlos durch den Freitagnachmittag an der Algarve manövrieren konnte. Mit einer Gesamtzeit von 1:20:01,7 Stunden sicherte sich der Citroen-Pilot die Führung vor Evgeny Novikov, der als bester Ford-Pilot noch mitkämpft. Hinter dem Duo sortierte sich Mads Östberg ein.

Die eigentlichen Führenden Jari-Matti Latvala und Petter Solberg mussten auf SS5 beziehungsweise SS6 die Rallye aufgeben. Latvala berührte laut Berichten einen Felsen und rutschte in einen Straßengraben, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Sein Teamkollege, der zuvor noch die deutliche Führung übernommen hatte, rutschte nur eine Prüfung später von der matschigen Piste und konnte nicht wieder zurückkehren.

Rausrutschen in Portugal

Die beiden Ford-Piloten waren aber nur die berühmte Spitze des Eisbergs. Denn auch Ott Tanak, Hayden Paddon und Sebastien Ogier kamen von der regenüberfluteten Piste ab. Ogier war der Einzige, der die Rallye im Nachhinein wieder aufnehmen konnte. Thierry Neuville musste vorzeitig aufgeben, da sein Wagen überhitzte. Citroen erklärte aber via Twitter, dass der Belgier eventuell am Samstag unter Rally2 wieder starten werde, sollte das Auto in Ordnung sein.

Neben den schlechten Streckenbedingungen kämpfen die Piloten auch gegen den Nebel, Foto: Sutton
Neben den schlechten Streckenbedingungen kämpfen die Piloten auch gegen den Nebel, Foto: Sutton

Der lachende Dritte der Ford-Probleme war Hirvonen, der die Rallye anführt. "Es ist sehr neblig und matschig, es ist so rutschig, es ist einfach unglaublich und wirklich schwierig", fasste der Finne seine Eindrücke zusammen. Er verlor erneut viel Zeit, weil er versuchte, seinen Citroen auf der Straße zu halten. "Wir müssen einfach versuchen, die Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten und keine Fehler zu machen, denn das passiert hier sehr schnell."

Die schlimmsten Bedingungen

Der momentan Drittplatzierte Östberg war nach dem Nachmittag einfach nur bedient. "Gestern war ein Kinderspiel", erklärte der Norweger sarkastisch via Twitter. "Die schlimmsten Bedingungen unter denen ich je gefahren bin. Wir versuchen zu überleben." Die gesamten Straßen seien mit Wasser gefüllt, was Östberg umso glücklicher machte, das Ziel erreicht zu haben. Doch bereits in der darauffolgenden Prüfung erlitt er einen Platten, der ihn langsamer machte. Der Norweger bemerkte das allerdings nicht einmal, was die katastrophalen Bedingungen verdeutlichte.

Der absolute Pacesetter des Tages ist Dani Sordo im Mini. Durch seinen Ausfall am Donnerstag profitiert er von der ersten Startposition, die ihn in riesigen Schritten nach vorne bringt. "Die Bedingungen sind wirklich, wirklich schwierig", erklärte aber sogar der Spanier, der mit drei Bestzeiten bereits knapp vier Minuten auf die Spitze aufholen konnte. Dabei distanzierte der 28-Jährige die Zweitplatzierten jeweils um rund 50 Sekunden.

Ergebnisse Halbzeit Tag 1 in Portugal:

1. Mikko Hirvonen, Citroen 1:20:01,7
2. Evgeny Novikov, Ford +36,3
3. Mads Östberg, Ford +41,8
4. Patrik Sandell, Mini +3:07,2
5. Martin Prokop, Ford +3:25,8
6. Nasser Al-Attiyah, Citroen +3:46,9
7. Peter van Merkenstein, Citroen +3:50,8
8. Dennis Kuipers, Ford +4:41,1
9. Sebastien Ogier, Skoda +5:45,1
10. Jari Ketomaa, Ford +5:52,3