Da die Ford-Piloten Jari-Matti Latvala und Petter Solberg das Qualifying zur Rallye Portugal dominierten, durften sie zuerst ihre Startpositionen bestimmen. Qualisieger Latvala wählte die letzte Position der Top-Fahrer, Solberg wird unmittelbar vor ihm die Auftakt-Etappe angehen. Beide Fahrer hoffen, dass die hohe Startnummer ihnen eine sauberere Strecke und schnellere Bedingungen auf den Schotterpisten beschert.

"Die Organisatoren haben uns versichert, dass es bei den morgigen Nacht-Etappen keinen Staub geben wird und deshalb haben wir uns so entschieden", erläutert Latvala. Um die Bildung von Staubwolken, die die Sicht nachfolgender Fahrer beeinträchtigen, zu verhindern, wollen die Veranstalter die Pisten vor dem Event wässern.

Trotz dieser Maßnahme setzen die Citroen-Piloten Mikko Hirvonen und Sebastien Loeb auf eine komplett andere Strategie als Ford und werden die drei Nachtprüfungen an der Algarve als Erste unter die Räder nehmen. "Wir haben die sicherste Option gewählt", gesteht Hirvonen.

"Wenn wir Pech haben und die Straße sich nur schlecht vom Dreck befreit, dann sind es immerhin nur drei Etappen und 30 Kilometer. Es wäre also schwierig auf diesen Etappen, aber nicht über die komplette Distanz der Rallye", spielt Hirvonen auf die nach dem ersten Tag veränderte Startreihenfolge an, bei der die langsamsten Autos als erste auf die Strecke gehen. "Aber wenn es zur Bildung von Staubwolken kommt oder es anfängt zu regnen, dann ist es besser als Erster auf der Strecke zu sein."

Ford-Pilot Jari-Matti Latvala zeigt sich dennoch über die Entscheidung des Citroen-Teams überrascht: "Ich dachte, sie würden vielleicht ein Auto vorne starten lassen, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie als Erster und Zweiter auf die Piste gehen." Er gibt jedoch zu, dass die eigene Strategie deutlich riskanter ist. "Man fährt zwar konstant, wenn man immer auf Nummer sicher geht, aber manchmal muss man eben ein Risiko eingehen. Wenn wir immer nur auf Sicherheit gehen, dann werden wir Citroen nur schwer einholen können."

Ford-Teamchef Malcolm Wilson ist nach dem guten Qualifying-Ergebnis von der Leistung seines Teams überzeugt. "Ich bin zuversichtlich, dass unsere Fahrer und der Fiesta RS WRC die Pace haben, die wir brauchen, um in Portugal voll konkurrenzfähig zu sein", sagte Wilson. "Nichtsdestotrotz müssen wir uns klar machen, dass die Rallye 80 Kilometer länger ist als in den vergangenen Jahren und nach einem trockenen Winter sind die Pisten mit die härtesten in der Weltmeisterschaft. Wir müssen unsere Geschwindigkeit dosieren und auf die Autos achtgeben."

Morgen beginnt die Rallye Portugal in der Hauptstadt Lissabon mit einer etwa drei Kilometer langen Asphaltprüfung. Anschließen geht es für die 17 Piloten und ihre Beifahrer weiter nach Faro an die Algarve, wo drei Nachtprüfungen über den Hügeln der Stadt gefahren werden. Der 18. Startplatz bleibt unbesetzt, da Paulo Nobre nach seinem Crash auf der Qualifying-Etappe aufgeben musste.