Jari-Matti Latvala war mit großen Zielen in die Saison 2012 gestartet. Die Weltmeisterschaft sollte Sebastien Loeb entrissen werden. Dafür wäre ein guter Auftakt in Monte Carlo mehr als wichtig gewesen. Doch während der Finne vor dem Start noch von einem dritten Platz als gutem Ergebnis sprach, führte er nach drei Prüfungen.

Jari-Matti Latvala konnte nicht mehr in der sogenannten Rally 2 starten, Foto: Ford
Jari-Matti Latvala konnte nicht mehr in der sogenannten Rally 2 starten, Foto: Ford

SS4, in der er in der ersten Durchfahrt 52 Sekunden auf Sebastien Loeb gewann, sollte das Ende aller Hoffnungen werden. Denn nach ca. 10 Kilometern wurde der Boden eisig. Als der 26-Jährige schließlich auf eine Rechtskurve zufuhr, wendete sich das Blatt. "In einer schnellen Rechtskurve, die auf 90 Grad zumachte, konzentrierte ich mich nur auf das Eis und nicht auf den Aufschrieb", schildert Latvala. Mit dem Blick auf eine Eisplatte überhörte er die Anweisungen seines Beifahrers Miikka Anttila, rutschte über die Böschung und überschlug sich.

Rückschlag für WM-Hoffnungen

Das Auto selbst war nicht schwer beschädigt, da aber an dieser Stelle keine Zuschauer waren, konnte Latvala seinen Fiesta RS WRC nicht mehr befreien. Ein herber Rückschlag für den WM-Aspiranten. "Ich wollte um den Sieg kämpfen und dann ist mir der Fehler passiert", so ein enttäuschter Latvala, der erkannte, dass er bei diesen Bedingungen vielleicht zu viel wollte.

Nachdem ihm in der Vergangenheit schon oft solche Fehler unterlaufen sind, hatte er nun das Gefühl, die Drucksituationen besser in den Griff bekommen zu haben. Nach seinem Aus und einem vermutlichen Rückstand von 25 Punkten in der WM gegenüber Loeb, war der Finne nahezu verzweifelt. "Alles war vorhanden, um es gut zu machen. Das killt mich innerlich", so der Ford-Werkspilot.

Aufgeben kommt für Latvala nach einer Rallye aber noch nicht infrage. "Es gibt noch zwölf Rallyes bei denen wir um den Sieg kämpfen können. Wir müssen in Schweden stark zurückkommen." Ein gutes Vorzeichen könnte sein, dass Schweden traditionell eine Strecke für skandinavische Fahrer ist und auch Latvala dort bereits 2008 gewann. Die Jahre danach holte sein damaliger Teamkollege Mikko Hirvonen die Krone im Schnee. Zudem warten noch viele Schotter-Rallyes, die dem Finnen noch besser liegen sollten.