Sebastien Loeb geht zum dritten Mal in dieser Saison in eine Rallye, die er seit Jahren dominiert hat. Es geht nach Katalonien, wo ein Großteil der Strecke über Asphalt führt. Doch während es weder in Deutschland noch in Frankreich ein Nachteil war, als Erster auf die Piste zu müssen, gestaltet sich die Situation in Spanien grundlegend anders. Denn dort wird am ersten Tag auf Schotter gefahren.

"Wenn das Wetter trocken ist, ist es nie gut, der Erste auf der Straße zu sein, wenn es um Schotter geht", machte Loeb deshalb deutlich. Diesmal könnte sich sein Nachteil allerdings doppelt negativ auswirken. "Ich laufe Gefahr, mich am Freitagabend weit hinten wiederzufinden. Aber auf Asphalt werden die, die an der Spitze liegen, auf den folgenden Etappen wiederum nicht behindert sein."

Vollgas vom Start bis zum Ziel

Daher gibt es für den siebenfachen Weltmeister nur eine Marschrichtung. "Für mich ist die Strategie einfach – Vollgas vom Start bis zum Ziel!" Das muss er auch tun, da durch sein Pech bei den letzten Rallyes Mikko Hirvonen wieder punktgleich ist und der Kampf von Neuem beginnt. "Ich hätte es bevorzugt, wenn die letzten drei Rallyes anders verlaufen wären, aber Tatsache ist, dass wir nun mit dem Rücken zur Wand stehen", sah Loeb der Situation klar ins Auge. Dennoch sei der Verlauf gut für seinen Sport, gestand er ein.

Während die Lage vor wenigen Wochen noch eine andere war, spürt der Citroen-Pilot nun den Atem des Gegners. "Ich weiß, dass Mikko alles auf eine Karte setzen wird", prognostizierte der Franzose. "Aber ich habe auch noch ein paar Trümpfe in meiner Hand, wie meinen Citroen DS3 WRC, der dem Team in neun von elf Rallyes der Saison den Sieg eingebracht hat."

Zudem konnte Loeb sowohl Spanien, als auch das letzte Event 2011, die Rallye Wales, in den letzten drei Jahren gewinnen. "All diese Faktoren stärken mein Selbstvertrauen", machte Loeb deutlich, der auch die Statistik auf seiner Seite sieht. "Derartige Situationen haben sich in der Vergangenheit immer zu unseren Gunsten gewendet, und es ist nun an uns, in den kommenden Wochen in der Siegerstraße zu bleiben!"

Ogier gibt auf

Sebastien Ogier ist der einzige Pilot, der Loeb seit Jahren auf Asphalt schlagen konnte. "Unser fünfter Saisonsieg war ein Höhepunkt für uns, da wir unsere Heimrallye gewonnen und den zweiten Sieg auf Asphalt eingefahren haben", freute sich Ogier noch immer über seinen Sieg im Elsass. Dieser Umstand - und Loebs Ausfall in Frankreich - machen es möglich, dass der 27-Jährige nur drei Punkte hinter dem siebenfachen Weltmeister liegt.

Hoffnungen, bereits in seinem ersten Jahr im Werksteam nach den Sternen zu greifen, macht sich Ogier allerdings nicht mehr. "Was den Fahrertitel angeht, mache ich mir keine Illusionen", so der frustrierte Franzose. "Normalerweise sollte es auf einen Kampf zwischen Seb und Mikko hinauslaufen." Dennoch könnte Citroen seiner Meinung nach Zwei gegen Einen fahren.