Die Sommerpause ist zu Ende und Citroen macht sich auf den Weg nach Finnland, wo am letzten Juli-Wochenende die nächste Runde der Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Während das Team - mit Ausnahme der Rallye Schweden - alle Siege der Saison für sich verbuchen konnte, stehen die Chancen in Finnland eher schlechter. Denn lediglich drei Piloten des französischen Herstellers, darunter Sebastien Loeb 2008, gelang ein Sieg auf finnischem Boden.

Das ist auch dem Führenden der Weltmeisterschaft klar. "Wir werden gegen hoch motivierte Rivalen ankämpfen, die bereit sind, ihr Territorium zu verteidigen", erklärte Loeb. Doch nach sieben Weltmeistertiteln sieht der Franzose diese Situation sehr gelassen. "Die Titel am Ende der Saison haben immer noch Hauptpriorität. Der Sieg in Finnland ist nicht das unbedingte Ziel."

Eine Extraschub Vertrauen

Als er seinen bisher einzigen Sieg in Finnland feierte, gab er zu, ans Limit und teilweise darüber hinaus gegangen zu sein. "Ich erinnere mich, dass ich 200 Prozent geben musste, um diese Rallye zu gewinnen", so Loeb. Ob er das dieses Jahr wieder machen wird, weiß er noch nicht. "Abhängig davon wie ich mich fühle, werde ich sehen, wie hart ich pushe", erklärte der Citroen-Pilot, der sich bisher mit seinem DS3 WRC auf Schotter sehr im Vorteil fühlte. "Wenn das auch mein Gefühl in Finnland ist, wird das meinem Vertrauen einen extra Schub geben!"

Wenn man Loebs Bilanz über seine Karriere hinweg verfolgt, ist ein einziger Sieg bei diesem Event nicht viel. Doch der Franzose hat eine Erklärung. "Das ist nicht mein Lieblings-Terrain. Vielleicht passen diese Straßen nicht zu meinem natürlichen Fahrstil. Auf der anderen Seite fühlen sich Finnen auf ihnen sehr zuhause. Sie haben vermutlich das Gefühl weniger Risiken einzugehen, in einer Umgebung, die sie wie ihre Westentasche kennen", schilderte Loeb.

Ogier will kämpfen

Auch sein Teamkollege Sebastien Ogier erkennt die Dominanz der finnischen Fahrer bei diesem Event, möchte sich aber nicht abschrecken lassen. "Es ist wichtig, eine große Punkteausbeute in Finnland zu machen. Wir wissen, dass es eine schwierige Rallye gegen die einheimischen Fahrer werden wird, die auf heimischem Boden immer gefürchtet sind. Aber ein Sieg ist nicht jenseits unserer Reichweite", machte der Citroen-Pilot seinen Fans Mut.

Sebastien Ogier freute sich 2010 über seinen zweiten Platz in Finnland, Foto: Andre Lavadinho
Sebastien Ogier freute sich 2010 über seinen zweiten Platz in Finnland, Foto: Andre Lavadinho

2010 erreichte Ogier den zweiten Rang und lag nur zehn Sekunden hinter dem Sieger Jari-Matti Latvala. Als Grund gab er dafür an, nicht ab der ersten Sekunde vollkommen auf Angriff gefahren zu sein. Das soll sich ändern. "Ich werde alles versuchen was ich kann, um ab der ersten Wertungsprüfung voll auf Geschwindigkeit zu sein", zeigte sich der Franzose sehr kämpferisch.

"Mein Ziel ist es, mich, ab dem Moment wo die Ampel auf grün schaltet, mental in eine selbstbewusste Verfassung zu bringen und in den Eröffnungskilometern wirklich Druck zu machen", fasste Ogier seinen Plan für den Sieg zusammen. "Das ist es, was letztes Jahr gefehlt hat."