Jari-Matti Latvala erlebte einen furchtbaren Samstag. Nachdem er nach der ersten Runde des Vormittags kaum etwas von seinem knapp 20-sekündigen Vorsprung einbüßte, ereilte ihn am Nachmittag erneut das Technikpech. "Ungefähr vier Kilometer vor dem Ende habe ich bemerkt, dass das Auto beim Bremsen massiv nach rechts gezogen ist", schilderte der Finne den Bruch eines Teils in seiner Radaufhängung.

Jari-Matti Latvala konnte nicht mehr richtig bremsen, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala konnte nicht mehr richtig bremsen, Foto: Sutton

Weder in Kurven noch während des Gasgebens hatte sein Fiesta RS WRC Probleme, aber Bremsen war nahezu unmöglich, weshalb es für Latvala nur eine Möglichkeit gab: "Ich musste bis ins Ziel nachlassen." Aus diesem Grund verlor der Finne auch mehr als 20 Sekunden. Auf der Verbindungsetappe zu SS14 fanden er und sein Co-Pilot schließlich das Problem und versuchten sich an der Reparatur.

Die erste Idee ein Teil aus dem Heck des Autos zu verwenden scheiterte, da dieses zu lang war. Aus diesem Grund benutzte der Ford-Werkspilot Gurte, um die gebrochene Stange zu fixieren. "Unglücklicherweise hielten die Reparaturen nur bis ca. vier Kilometer innerhalb der nächsten Prüfung", erklärte Latvala die Situation, die ihn schließlich zu Aufgabe bewegte.

Was zu der Beschädigung an seinem Wagen geführt hat, kann Latvala nur raten. "Ich denke, wir müssen früher in der Stage einen Felsen, oder Gestein in einer Furche getroffen haben, wodurch wir das Verbindungsstück beschädigten", vermutete der Finne. Am Sonntag wird er nun mit repariertem Auto unter Super-Rallye-Bedingungen wieder an den Start gehen, um sich möglicherweise noch Punkte aus der Power-Stage zu sicher.

Des einen Freud, der anderen Leid

Während Latvala durch seine Probleme alle Chancen auf Sieg oder Podest verlor, wurde sein Teamkollege Mikko Hirvonen auf die zweite Position gespült. Dabei halfen ihm auch Probleme mit der Servolenkung an Petter Solbergs Citroen. Der Finne selbst war allerdings nicht mit dem Tag zufrieden, den seine Zeiten waren zu langsam. "Ich verstehe das nicht, denn ich habe wie die Hölle Druck gemacht", zeigte sich Hirvonen ratlos, bezüglich seiner mangelnden Geschwindigkeit.

Vor allem in der letzten Prüfung des Tages sah er sich gefordert. "Die finale Stage war so schnell, dass ich vier oder fünf Mal fast von der Straße abgekommen bin", klärte er auf. Doch für den Sonntag ist der 30-Jährige optimistischer. "Morgen wird es anders sein, weil die Prüfungen kurviger sind und das liegt mir", machte der Ford-Pilot seinen Fans Hoffnung. Denn nur vier Sekunden hinter ihm wartet Sebastien Loeb, der gerne Zweiter werden würde.