Sébastien Loeb liegt auch nach dem zweiten Tag der Rallye Frankreich weiter auf Kurs zu seinem siebten Fahrertitel in Folge. Unter erneut schwierigen Bedingungen profitierte er besonders am Morgen von seiner führenden Startposition und setzte sich mit zwei Bestzeiten weiter bis auf 42,9 Sekunden von seinen Verfolgern ab. Nachdem sich die Etappen auf der zweiten Schleife in Folge des durch die ersten Durchfahrten aufgewirbelten Drecks noch einmal rutschiger präsentierten, ließ es der Franzose am Nachmittag dann aber wieder vorsichtiger angehen und beschränkte sich darauf, seinen Vorsprung zu verwalten. Im Tagesziel lag er 42,8 Sekunden vor Daniel Sordo.

Petter Solberg verbesserte sich auf Rang3., Foto: Sutton
Petter Solberg verbesserte sich auf Rang3., Foto: Sutton

Obwohl Sordo das Tempo seines Teamkollegen damit erneut nicht mitgehen konnte, war auch er wieder gut unterwegs. So setzte er sich mit einer Etappenbestzeit und drei zweitbesten Zeiten bereits am Vormittag deutlich von seinen Verfolgern im Kampf um den zweiten Platz ab. Petter Solberg startete ebenfalls gut in den Tag und ging auf der zweiten Tagesetappe an Jari-Matti Latvala vorbei. Noch besser war er allerdings am Nachmittag unterwegs, als er nicht nur zwei Bestzeiten erzielte, sondern auch der schnellste Mann im Feld war. Schlussendlich trennten ihn 31,4 Sekunden von Daniel Sordo.

Jari-Matti Latvala verlor er auf der dritten Morgenetappe einige Sekunden, als er in einer Kurve zu weit herauskam, legte danach mit einer Etappenbestzeit aber wieder zu. Auch am Nachmittag kam er zunächst gut zurecht und hielt seinen Rückstand auf Solberg erfolgreich in Grenzen. Auf noch kalten Reifen leistete er sich auf der letzten Etappe dann aber einen Dreher, der ihn rund zehn Sekunden kostete. Nachdem er im weiteren Etappenverlauf wieder etwas Zeit gutmachen konnte, erreichte er das Tagesziel am Ende genau 20 Sekunden hinter dem Norweger.

Gelingt Jari-Matti Latvala noch den Sprung auf das Podest?, Foto: Sutton
Gelingt Jari-Matti Latvala noch den Sprung auf das Podest?, Foto: Sutton

Mikko Hirvonen verlor heute weitere Zeit auf seinen Teamkollegen und beendete den Tag knapp 1:50 Minuten hinter Latvala. Allerdings profitierte er von Problemen bei Sébastien Ogier, die ihn eine Position gutmachen ließen. Ogier hatte am Morgen keine Antwort auf Sordos Zeiten gefunden, sich aber weiter vor Solberg gehalten. Auf der ersten Nachmittagsetappe hatte er dann seine erste Bestzeit an diesem Wochenende erzielt. Doch bereits auf der folgenden Etappe zeigten sich Probleme. Die Befestigung einer seiner Frontdämpfer löste sich, was ihn auf der folgenden Etappe zur Aufgabe zwang. Sollte er die Rallye morgen fortsetzen können, hätte er allerdings noch Glück im Unglück: Da sich das Feld nämlich mittlerweile weit auseinander gezogen hat, würde er sich mit zehn Strafminuten immerhin noch auf Rang sechs wieder in das Geschehen einreihen und könnte so noch wertvolle Punkte mitnehmen.

Auf Rang sieben beendete Federico Villagra den Tag. Henning Solberg, der die Rallye Frankreich erneut im Ford Fiesta bestreitet und Patrick Sandell komplettierten die ersten Zehn. Kimi Räikkönen kam sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag jeweils einmal von der Strecke ab und verlor viel Zeit bevor es ihm jeweils gelang, die Rallye fortzusetzen.

Spätestens nachdem Ogier heute zurückfiel, scheint Loebs Titelverteidigung am morgigen Tag nur noch reine Formsache. Ebenso dürfte Citroen den Konstrukteurstitel aller Vorrausicht nach bereits morgen vor heimischem Publikum feiern. Die Podestplätze scheinen hingegen noch längst nicht vergeben, gerade da die Bedingungen wohl anhaltend schwierig bleiben dürften. Insbesondere das Duell zwischen Petter Solberg und Jari-Matti Latvala verspricht hier noch einige Spannung. Schließlich geht es hierbei auch im Fernduell mit Ogier gegebenenfalls sogar noch um die Vizeweltmeisterschaft.