Nach dem verregneten freien Training am Morgen war es im Qualifying zwar mit 10 Grad noch weiter kalt, aber wenigstens trocken. Das Qualifying in Silverstone ging ohne Zwischenfälle über die Bühne und sah Porsche wieder zur Form des Prolog zurückkehren. Beide 919 Hybrid belegen die ersten beiden Startplätze. Die favorisierten Audi mussten sich mit den Plätzen drei und fünf begnügen, da Toyota überraschend mit einem Fahrzeug in die Phalanx aus dem VW-Konzern eindrang. Die Polezeit aus dem Vorjahr wurde um drei Sekunden pulverisiert.

Mark Webber schockte im ersten Anlauf direkt die versammelte Konkurrenz: In 1:39.908 Minuten war der Australier der erste Fahrer, der einen LMP1 in unter 100 Sekunden um die 5,9 Kilometer lange Strecke bewegte. Ihm schloss sich kurze Zeit später Neel Jani an, der wenige Hundertstel langsamer war. Lucas di Grassi platzierte den schnelleren Audi in 1:40.180 Minuten auf der dritten Position, dahinter die Toyota in Lauerstellung.

Die meisten Teams entschieden sich zum Reifenwechsel. Brendon Hartley nutzte seine frischen Michelins, um in 1:39.534 Minuten einen neuen LMP-Rekord aufzustellen, der Durchschnitt von 1:39.721 Minuten reichte zur Pole Position. Die größte Überraschung gelang allerdings Toyota Racing: Anthony Davidson und Kazuki Nakajima brachten den TS040 Hybrid zwischenzeitlich bis auf die zweite Position nach vorn, doch Romain Dumas schlug noch einmal zurück und bescherte Porsche eine reine erste Startreihe.

Da ging noch was: Toyota zeigte sich stärker, aber nicht an der Spitze, Foto: Adrenal Media
Da ging noch was: Toyota zeigte sich stärker, aber nicht an der Spitze, Foto: Adrenal Media

Bevor das Qualifying zu Ende ging, brachte Oliver Jarvis den Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer 8 mit Platz drei wieder ins Geschäft und schliff den Durchschnitt auf 1:40.352 Minuten, nur zwölf Tausendstel hinter dem langsameren Porsche und drei Hundertstel vor dem Toyota. Die Plätze fünf und sechs belegten die zweiten Fahrzeuge von Audi und Toyota, die die Reifen beim Stopp nicht gewechselt hatten. Das Team ByKolles bekam wegen zu hohem Spritverbrauch eine Runde aberkannt und landete in 1:50.622 Minuten hinter vier LMP2.

G-Drive Racing dominiert nach Belieben

Eine weiße Weste behielt das von Oak Racing betreute G-Drive-Team. Gustavo Yacaman, Pipo Derani und Ricardo Gonzales schlugen trotz eines zwischenzeitlichen Drehers wiederum die Teamkollegen Roman Rusinov, Julien Canal und Sam Bird um sechs Hundertstel. Der Rundendurchschnitt betrug 1:48.021 Minuten gegenüber 1:48.083 des Schwesterfahrzeugs. Die Dominanz der Ligier JS P2 manifestierte sich in einem Vorsprung von 1,3 Sekunden auf den KCMG-Oreca, der von Startplatz drei ins Rennen geht (1:49.389 Minuten).

Aston Martin rockt das GT-Haus

Der bärenstarke Auftritt des Aston Martins von Young Driver AMR setzte sich auch am Samstag fort: Nicki Thiim und Marco Sörensen hatten zu jedem Zeitpunkt das Zepter in der Hand und sicherten beim ersten Auftritt in der GTE Pro die Pole Position für sich und Christoffer Nygaard. Die Durchschnittszeit von 1:59.970 Minuten war die einzige GT-Durchschnittszeit unter zwei Minuten. Bei Halbzeit lag zunächst Gimmi Bruni im AF-Corse-Ferrari noch auf der zweiten Position, doch im zweiten Teil der Sitzung zogen beide V8 Vantage von Aston Martin Racing noch vorbei.

Klare Angelegenheit in den GT-Klassen für Aston Martin Racing, Foto: Adrenal Media
Klare Angelegenheit in den GT-Klassen für Aston Martin Racing, Foto: Adrenal Media

Alex MacDowall, Fernando Rees und Richie Stanaway starten überraschenderweise mit einer Durchschnittszeit von 2:00.175 Minuten aus der ersten Reihe; der eigentlich favorisierte Vantage von Stefan Mücke und Darren Turner muss sich in 2:00.333 Minuten mit Platz drei begnügen. Bruni und Toni Vilander landeten auf Rang vier (2:00.701), gefolgt vom besten Manthey-Porsche von Patrick Pilet und Fred Makowiecki (2:01.591).

In der GTE Am ging die Pole wenig überraschend ebenfalls an Aston Martin: Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda stellten den V8 Vantage mit der Startnummer 98 in 2:01.998 Minuten auf die Pole Position und waren dabei sogar schneller als der Ferrari von James Calado und Davide Rigon aus der GTE Pro, der zwischenzeitlich spektakulär über eine Ausläufzone und Kerb-Wülste hoppelte. Startplatz zwei in der GTE Am holten Gianluca Roda, Paolo Ruberti und Kristian Poulsen in der Larbre-Corvette, gefolgt vom Proton-Porsche vor Christian Ried, Klaus Bachler und Khaled Al Qubaisi.