Zwar konnte Porsche in den letzten Rennen den Abstand deutlich verkürzen und in Brasilien sogar gleichziehen, doch die WEC-Saison 2014 stand klar im Zeichen von Toyota. Der mit einer Systemleistung von 1.000 PS ausgestattete Toyota TS040 Hybrid fuhr der Konkurrenz über weite Strecken vor allem im Rennen um die Ohren. Das überlegene Hybridsystem spielte dabei eine wichtige Rolle. Doch für 2015 könnte sich ein Paradigmenwechsel vollziehen: Toyota prüft, die Superkondensatoren durch Batterien zu ersetzen, wie es auch Porsche tut.

Pascal Vasselon, der technische Direktor bei Toyota, bestätigte in Brasilien, dass das technische Konzept des TS040 Hybrid wohl dasselbe bleiben werde, aber die Art des Energiespeichers wollte er dabei nicht spezifizieren. Es bleibt also höchstwahrscheinlich beim jetzigen V8-Saugmotor mit zwei ERS-K-Systemen zur Energierückgewinnung und zwei Elektromotoren. Im Gegensatz dazu verwendet Porsche nur ein ERS-K, aber dafür zusätzlich ein ERS-H im Auspuff - analog zur Formel 1.

Doch wo soll nun die Energie gespeichert werden? "Wir vergleichen die beiden Technologien immer wieder miteinander und werden entscheiden, wann der richtige Moment ist, die Batterie einzuführen", so Vasselon. "Der Batteriespeicher ist bei uns seit langer Zeit auf dem Radarschirm, wir warten lediglich auf den Moment, in dem er besser wird als unser jetziger Kondensator." Es gilt als offenes Geheimnis, dass Toyota wie auch Porsche daran arbeiten, künftig acht statt sechs Megajoule Energie pro Le-Mans-Runde zurück zu gewinnen, während Audi von zwei auf deren vier gehen will. Der Nachteil beim Superkondensator ist, dass die Energie schnell wieder abgegeben werden muss.

Der Franzose ist sich der Tatsache bewusst, dass das Auto stark weiterentwickelt werden muss, da einerseits Audi nach der schwachen Saison die Anstrengungen verdoppeln dürfte und andererseits Porsche erst dabei ist, das Potenzial seines innovativen 919 Hybrid komplett auszuloten. Dazu kommt die große Unbekannte Nissan. "Wir wissen, dass unsere Mitbewerber nächstes Jahr mit Paketen kommen, die eine signifikante Steigerung darstellen können. Wir glauben, dass wir nicht mit dem, was wir dieses Jahr haben, überleben würden." Deshalb habe man sich klare Ziele zur Verbesserung gesetzt, aber wolle auch nicht von Grund auf alles über Haufen werfen, schloss er ab.