Die Niederlagen in Fernost haben wehgetan. Mittlerweile ist klar: Toyota hat mit großem Abstand das schnellste Auto und kann sich in der Meisterschaft nur noch selbst ein Bein stellen. Eigentlich müssen die TS040 Hybrid nur mehr durchrollen und der Titel wäre sicher. Andre Lotterer, seines Zeichens erster WEC-Champion und erster Verfolger von Sebastien Buemi und Anthony Davidson (beides gemeinsam mit Benoit Treluyer und Marcel Fässler), wirft daher das Handtuch, was den WM-Kampf betrifft.

"Wir sind recht realistisch, was unsere Chancen betrifft", sagte der 32-Jährige gegenüber Autosport. Der Rückstand von 42 Punkten wäre nur noch durch pures Glück aufzuholen. Zweimal 25 Punkte für einen Sieg und jeweils ein Punkt für die Pole Position werden noch ausgefahren. "Es ist unrealistisch, dass wir sie [die Meisterschaft] noch holen, aber wir bleiben optimistisch, um unsere Motivation hoch zu halten und in den letzten Rennen noch einmal anzugreifen."

Bei Audi ist die Verwunderung groß, dass es so lange gedauert hat, bis sich die wahre Performance der LMP1-Boliden gezeigt hat. Zwar hing man in Spa noch zurück, doch in Le Mans waren die R18 e-tron quattro plötzlich klar schneller als Porsche und fast auf dem Niveau von Toyota. Auch in Austin präsentierten sich die vier Ringe bei Trockenheit stärker als Porsche. Erst auf dem Fuji Speedway erfolgte das böse Erwachen. Audi fehlt es im High-Downforce-Trimm insbesondere an Topspeed; Schuld daran ist insbesondere die Wahl auf die 2MJ-Kategorie zu Beginn der Saison.