Audi ist voller Optimismus in das Qualifying zum vierten Lauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Austin gestartet. Nach zwei Bestzeiten in den Freien Trainings sah sich die Mannschaft von Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich und Chris Reinke, Leiter LMP, auch für das abschließende Zeittraining gut vorbereitet. Ein nicht funktionierendes Rundensignal aber beendete alle Hoffnungen auf einen Platz in Startreihe eins.

Bereits in den ersten gezeiteten Runden des Qualifyings stellten Le-Mans-Sieger Marcel Fässler im Audi R18 e-tron quattro Nummer 2 und Loïc Duval im Schwesterauto mit der Nummer 1 Unregelmäßigkeiten fest. Die aufwendigen Steuerungssysteme für den Kraftstoffverbrauch und das Hybridsystem erhielten offensichtlich falsche Signale, die optimale Rundenzeiten unmöglich machen. Da die Gründe für das fehlerhafte Rundensignal im nur 25-minütigen Zeittraining nicht gefunden und behoben werden konnten, musste sich Audi mit den Startplätzen vier von Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer und Platz sechs von Lucas di Grassi/Loïc Duval/Tom Kristensen begnügen.

Doch die Freien Trainings geben Audi Grund zur Hoffnung: Sobald der Defekt behoben ist, sollten die Hybrid-Sportwagen um Spitzenpositionen kämpfen können. Im ersten Freien Training in Austin erreichte Marcel Fässler die Bestzeit vor Teamkollege Lucas di Grassi. Im dritten Freien Training lag Loïc Duval vor Marcel Fässler. Bei trockenem Wetter im ersten und im dritten Training sowie heftigem Regen im zweiten Durchgang hat Audi sich gründlich auf die an diesem Wochenende im Süden von Texas herrschenden höchst unterschiedlichen Bedingungen vorbereitet. Hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius, Regenschauer und eine Gewitterneigung sorgen für schwierige Prognosen. Bei einem Langstrecken-Rennen von sechs Stunden Dauer sind jedoch auch aus den aktuellen Startpositionen Spitzenergebnisse möglich.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Wir hatten kein Pech, sondern unsere beiden Autos haben nicht so funktioniert, wie sie hätten funktionieren sollen. Es gab ein Problem mit dem Rundensignal. Bei den komplexen Systemen ist ein korrekter Rundenablauf extrem wichtig, aber das hat im Qualifying bei beiden Autos nicht funktioniert."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Das ist ein ernüchterndes Ergebnis für uns, denn wir hatten keine Möglichkeit, das volle Potenzial auszunutzen. Das Problem an beiden Rennwagen werden wir bis zum Rennen beheben. Dann können wir mit voller Leistungsstärke angreifen."

Ralf Jüttner (Teamdirektor Audi Sport Team Joest): "Wir hatten Probleme mit dem Rundensignal. Die Systeme sind bei diesen Autos sehr komplex. Für die Fahrer muss es sich so angefühlt haben, als hätten sie ein ganz anderes Auto als zuvor in den Trainings gefahren. Am Samstag ist das Rennen, dann zählt alles. Bis dahin werden wir unseren Fahrern wieder einwandfreie Autos zur Verfügung stellen."